Neues Jugendzentrum gefordert: Abhängen am Bahnhof war gestern
Mehr Platz für junge Rudolfsheimer: Die junge Volkspartei fordert ein Jugendzentrum beim Westbahnhof.
RUDOLFHSEIM-FÜNFHAUS. Ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche ist der Westbahnhof jetzt schon, wenn auch kein offizieller. Wer öfter am Öffi-Knotenpunkt unterwegs ist, kennt die Situation mit herumlungernden Teenies, die dort ihre Zeit totschlagen. Angenehm ist das nicht, weder für die Jugendlichen selbst noch für die vielen Passanten, die sich teilweise durch die Grüppchen gestört fühlen.
Muamer Becirovic will diese Situation nun ändern: Der JVP-Chef fordert ein Jugendzentrum in der Nähe des "Hotspots", wie er selbst sagt.
"Rudolfsheim ist der jüngste und ärmste Bezirk Wiens. Gleichzeitig haben extrem viele Jugendliche Migrationshintergrund. Wir brauchen ein Jugendzentrum", so Becirovic.
300 Haushalte hat er mit seinen Parteikollegen besucht, Unterschriften gesammelt und schließlich einen Antrag im Bezirk eingebracht, der mit Unterstützung von SPÖ und den Grünen angenommen wurde. Nun soll die Causa "Rudolfsheimer Jugendzentrum" wiederbelebt werden. Wiederbelebt, weil es bis vor drei Jahren bereits ein Jugendzentrum gegeben hat, nämlich in der Hollergasse.
"Ausgebuchte Vereine"
Der Grund für die Schließung des JZ15 im April 2014: "Zu viel Angebot auf zu kleinem Raum", hieß es damals.
Vereine wie Juvivio und Zeit!Raum seien ohnehin für die Jugendlichen im Bezirk da, bieten etwa kostenlose Betreuung in Parks oder Hilfe bei Lernproblemen an. "Die Angebote dort sind aber immer ausgebucht", so Becirovic.
Beim Verein Juvivo, der im Norden des Bezirks aktiv ist, weist man ebenfalls darauf hin, dass das Jugendzentrum Hollergasse aufgrund zu weniger Besucher geschlossen wurde. Leiter Safah Algader plädiert dafür, etwaiges dem Bezirk zur Verfügung stehendes Geld eher in Vereine als in ein neues Zentrum zu investieren.
Stadt ist jetzt am Zug
Einen Bedarf für einen neuen Treffpunkt in Rudolfsheim-Fünfhaus sieht man auch beim Verein Zeit!Raum, der im südlichen Bezirksteil die Jugendlichen betreut, nicht: "Der Wegfall der Flächen des ehemaligen Jugendzentrums wurde mehr als kompensiert", so Geschäftsführerin Elke Aigner.
Im Bezirk will man dennoch an der Sache dranbleiben. Laut SPÖ-Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal wird das Thema nun in der Sozialkommission behandelt. Am Zug sei auch die Stadt Wien: "Um den Bedarf zu erheben, wird dort derzeit eine Stadtteilanalyse durchgeführt", so Zatlokal. Aufgrund dieser soll dann entschieden werden, ob das Jugendzentrum eröffnet werden soll oder nicht. Muamer Becirovic ist jedenfalls optimistisch: "In einem Jahr soll das Ding stehen."
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