Vor der Bühne noch auf den Gaisberg

SALZBURG. Die Komödie "Der Kirschgarten" steht am Schauspielhaus Salzburg noch bis 19. Juni auf dem Programm. Im Stadtblatt-Interview spricht Schauspielerin Kristina Kahlert über ihre Rolle, ihre Liebe zum Sport und zu Salzburg.
Sie spielen in dem Stück "Der Kirschgarten" die Rolle der Anja, Tochter der Gutsbesitzerin Ranjewskaja. Was sind die Herausforderungen an dieser Rolle?
KRISTINA KAHLERT: Die 17-jährige Anja wird oft als „kleine Sonne“, „meine Kleine“, „meine kleine Schönheit“ abgetan. Die Herausforderung an dieser Rolle ist, dass man sie nicht auf die lieben Attribute reduziert, denn Anja hat eine große Kraft in sich, erkennt den Umbruch der Zeit und träumt von einer Welt, in der Werte wie Freiheit und Gleichheit eine bedeutende Rolle spielen.

Worauf dürfen sich die Besucher dieses Stücks am meisten freuen?
KRISTINA KAHLERT: Auf Figuren, die alle ihren ganz eigenen Charme besitzen, alle andere Ziele haben. Mit welchem Charakter man am meisten mitfühlt, das kann der Zuschauer für sich selbst herausfinden.

Sie besuchen die Schauspielschule am Schauspielhaus, wie sieht die Ausbildung dort aus?
KRISTINA KAHLERT: Bewegung, Tanz, Akrobatik, Bühnenkampf, Gesang, Sprecherziehung, Monolog- und Rollenstudium, Improvisation, Theatertheorie stehen am Wochenplan. Ab dem zweiten Studienjahr bekommt man die Möglichkeit, in hauseigenen Inszenierungen auf der Bühne zu stehen.
Neben dem Schauspiel zählt auch der Sport zu Ihren Hobbys. Sie betreiben Triathlon als Leistungssport – wie ist diese Leidenschaft für den Sport entstanden?
KRISTINA KAHLERT: Ursprünglich durch meine Eltern. Da ich sehr viel, manchmal einfach zu viel Energie hatte, war der Sport ein super Ventil. Mittlerweile steht das Theater klar an erster Stelle. Im Juli hab ich Ferien, da werde ich zwei bis drei Wettkämpfe machen.

Zu Ihren Fähigkeiten zählt auch der "Bühnenkampf" – was darf man darunter verstehen?
KRISTINA KAHLERT: Bühnenkampf gehört zu unseren Unterrichtsfächern an der Schauspielschule. Wir erarbeiten im Unterricht Choreographien im Bühnenfechten sowie Schlägereien, Prügeleien und lernen, wie man richtig fällt, wenn man von Kollegen über die Schulter geworfen wird.
Was lieben Sie als gebürtige Saarbrücknerin an Salzburg am meisten?
KRISTINA KAHLERT: Ich mochte die Stadt von Anfang an, weil man von überall schnell in der Natur ist und die Berge so schön nah sind. Das ist ein bisschen wie Urlaub. Ich laufe sehr gerne auf den Gaisberg und am Leopoldskroner Weiher lerne ich oft Texte.

Woher holen Sie sich Ihre Inspiration für die Bühne?
KRISTINA KAHLERT: Ich glaube, aus Erinnerungen und Beobachtungen. Wenn ich gerade an einer Rolle oder einem Charakter arbeite, finde ich es sehr naheliegend in meinem eigenen Leben nach vergleichbaren Erfahrungen zu suchen, die auch die Rolle gemacht hat.