Neues Haus finanzieren
Wer zu billig plant, zahlt am Ende oft drauf
2.500 Euro pro m2 Nutzfläche sollten bei Neubau-Vorhaben im Bezirk Schärding an Baukosten veranschlagt werden.
SCHÄRDING. "Weniger ist grob fahrlässig", sagt Martin Doblinger, Regionaldirektor der Sparkasse Schärding. Denn die Baukosten seien in den letzten Jahren, auch zum Teil durch die technischen Anforderungen – enorm gestiegen.
"Vor zehn Jahren lag der Baukostenpreis pro m2 Nutzfläche noch bei 2.000 bis 2.200 Euro", weiß der Finanzexperte.
Um seinem Ziel vom neu gebauten Eigenheim näher zu kommen, ist eine realistische Kostenplanung im Vorfeld das A und O. Generell sollte sie so kalkuliert werden, dass im schlimmsten Fall eine Nachfinanzierung von rund 10 Prozent leistbar abgesichert ist. Denn es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren.
Fünf Fragen beim ersten Gespräch mit Bank
Deshalb braucht es am besten schon vor dem ersten Termin bei der Hausbank konkrete Fakten zum geplanten Projekt – je genauer, desto besser. Soll heißen: Die Häuslbauer in spe sollten schon bei Bauunternehmen, Fensterbauern, Installateuren etc. Informationen über ungefähre Kosten eingeholt haben. "Das erleichtert den Banken die Sache", so Doblinger. Denn beim ersten Gespräch stünden vor allem fünf Fragen auf der Agenda:
- Was will ich umsetzen? Welche Haustyp? Wieviel Wohnfläche? Gibt es einen Keller? etc
- Wie hoch sind die Gesamtkosten des Projekts inklusive Grundwert?
- Wie viel der veranschlagten Projektkosten kann ich aus Eigenmittel beisteuern?
- Welche Rate kann ich mir leisten?
- Welche Bank gibt mir eine schriftliche Finanzierungszusage für das Gesamtprojekt?
Ein Richtwert in Sachen Eigenmittel: Mindestens 20 Prozent der Projektkosten sollten aus Eigenkapital finanziert werden können. Dabei spiele vor allem das Haushaltseinkommen eine wichtige Rolle. Denn: "Je geringer das Einkommen, desto höher sollte die Eigenkapitalquote sein", bringt es Doblinger auf den Punkt.
Bei der Wahl eines Darlehens oder einer Förderung sei es generell ratsam einen Bankberater zu Rate zu ziehen. Denn neben der Neubauförderung gäbe es noch eine Fülle an anderen attraktiven Fördermöglichkeiten, über die der Finanzexperte Bescheid weiß.
"Der Förderdschungel ist riesig. Schließlich stehen Bundes-, Landes- und zum Teil auch Gemeindefördertöpfe zur Verfügung."
Ein Richtwert, den es in Sachen Förderung zu berücksichtigen gilt: Die zurückzahlende Darlehensrate sollte maximal 30 Prozent des Haushaltseinkommens betragen.
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