Johannes Ritzberger-Moser
"Habe die Millennials lange nicht verstanden"

Johannes Ritzberger-Moser begann 1983 Lehre bei Weyland Stahl & Holz. Inzwischen ist er Prokurist im Unternehmen | Foto: Weyland
  • Johannes Ritzberger-Moser begann 1983 Lehre bei Weyland Stahl & Holz. Inzwischen ist er Prokurist im Unternehmen
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Johannes Ritzberger-Moser ist seit der Lehre bei Weyland Stahl & Holz – und bis zum Prokuristen aufgestiegen.

ST. FLORIAN. Was er über Millennials denkt und wie er seine eigene Lehrzeit in Erinnerung hat, verrät Johannes Ritzberger-Moser im Interview.

Können Sie sich noch an Ihre eigene Lehrzeit erinnern? Was waren Sie denn für ein Lehrling?

Sehr gut sogar! Ich habe bei Weyland 1983 die Lehre als Großhandelskaufmann begonnen. Das war noch eine Zeit ohne PC und Handy. Lieferscheine und Rechnungen händisch schreiben sowie Lagerbestandsführung per Karteikarten waren zu dieser Zeit Standard. Mir hat es von Anfang an sehr gut gefallen und ich bin immer gerne zur Arbeit gefahren – auch wenn das  Aufstehen um 5.15 Uhr nicht immer leicht war. Ich wollte so schnell wie möglich auch Kunden kompetent bedienen können, daher war ich sehr wissbegierig und interessiert an den Produkten, die wir im Sortiment hatten.

Sie sind nun Prokurist. Was haben Sie auf diesem Weg mitgenommen, das hilft, junge wie ältere Mitarbeiter zu führen?
Ich denke, das Wichtigste dabei ist, dass man alle Kollegen und Mitarbeiter unvoreingenommen und gerecht behandelt und persönliche Gespräche führt. Auch neue Aufgaben gestellt zu bekommen und selbstständiges Arbeiten fordern viele jüngere Mitarbeiter ein. Vor allem bei Jüngeren ist sich Zeit nehmen und zuhören extrem wichtig, damit sie sich im Team wohl fühlen und sich als wichtiger Bestandteil der Firma sehen.

Welche Stärken zeichnet die junge Generation – die Millenials oder nun die Generation Z – aus? 
Sie sind sehr selbstbewusst und individuell, wollen aber auch klare Strukturen und Ziele. Ich habe mich lange schwer getan, diese Generation zu verstehen. Mittlerweile denke ich, es ist egal, ob jemand seine Pause mit Handyspielen verbringt oder mit Gesprächen. Das Wissen und die Kontaktpflege erfolgt dann eben digital, aber sie erfolgt. Am Ende des Tages kommt das Gleiche raus.

Was erwarten Sie sich von den Weyland-Lehrlingen?
Freundlichkeit, Verlässlichkeit und Motivation ist einfach ein Muss, schön wär noch Hausverstand. Alles andere ergibt sich meiner Meinung nach von selbst.

Was kann ihnen der Betrieb Weyland mitgeben?
Wir bieten unseren Lehrlingen mittlerweile eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten, unter anderem die duale Lehrlingsausbildung, ein Auslandssemester, den Iron-Star sowie Zwei-Tages-Lehrlingscamps. Außerdem sind Lieferantenbesuche und interne Deutsch- und Mathematikkurse möglich. Anerkennung und eine Perspektive für die Zukunft aufzeigen sind wichtig.

Welchen Tipp haben Sie für junge Menschen, die mit einer Lehre die ersten Schritte im Beruf gehen?
Es ist für jeden ein neuer Lebensabschnitt, der mit der Lehre beginnt. Daher sollte man sich genau anschauen, welcher Lehrberuf zu einem passt und wo man sich wohl fühlt. Dazu gibt’s sehr viele Infomöglichkeiten wie Schnuppertage, Lehrlingsmessen, Besuche in den Schulen oder das Internet. Oder auch einfach mit Freunden sprechen, die bereits in einer Lehre sind. Denn wer mit Freude und Begeisterung in die Arbeit geht, ist auch im persönlichen Umfeld kommunikativer und relaxter. Viel fragen und keine Angst vor Fehlern – dafür geht ihr schließlich noch in die Lehre. Nur wer nichts macht, macht nichts falsch.

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