Waltraud Guschlbauer
"Man muss schmerzfrei sein und stark"

Foto: Guschlbauer
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ST. WILLIBALD. Waltraud Guschlbauer hat mit ihrem Mann die Firma Guschlbauer vom Zwei-Mann-Betrieb zum "Schaumrollenkönig" aufgebaut.

War Ihnen schon als Kind klar, dass Sie Unternehmerin werden wollen?
Nein, ich wollte Bäuerin werden, weil ich selbst in einer Landwirtschaft aufgewachsen bin. Mit 19 habe ich bereits geheiratet und mich gemeinsam mit meinem Mann, der aus einer Bäckerfamilie kommt, selbstständig gemacht. Jetzt hab ich das Bauer nur noch im Namen (lacht).

Was waren für die Firma Guschlbauer die wichtigsten Schritte? 
Wir haben mit Guschlbauer als Zwei-Mann-Betrieb begonnen. Ich erinnere mich noch gut, wie wir mit Schaumrollen und Kokosbusserl im Gepäck um vier Uhr früh auf Kirtage gefahren sind. 1994 haben wir das Firmengebäude in St. Willibald gebaut. Über den Freundeskreis sind wir in den Handel gekommen – heute unser Hauptanteil.

Wie sehen Sie Ihre Rolle in der eigenen Firma?
Als Seele, die alles zusammenhält. Ich bin da, wo ich gebraucht werde. Die Firma ist mein Schmuckkasterl. Da lege ich viel Wert darauf, dass es heimelig ist, gut riecht und man sich wohl fühlt. Unsere Mitarbeiter sollen gern zur Arbeit kommen.

Welche Eigenschaften müssen Frauen mitbringen, um beruflich erfolgreich zu werden?
Man muss schmerzfrei sein, im dem Sinn, dass man nicht empfindlich sein darf. Man darf sich nicht nach der ersten Kritik von einem Vorhaben abbringen lassen. Frauen müssen stark und 'zach' sein.

Haben Sie in Ihrem Berufsleben jemals erlebt, dass Sie es als Frau schwerer haben?
Umso schwieriger es ist, umso lustiger wird es für mich. Wenn ich voll gefordert bin, bin ich in meinem Element.

Hat sich die Situation für Frauen, die Führungspositionen anstreben, verbessert?
Ich habe grundsätzlich das Gefühl, dass es wieder mehr Wertschätzung für Arbeit und Leistung gibt. Von Tag und Nacht arbeiten halte ich aber nichts. Das will ich selbst nicht und für meine Mitarbeiter auch nicht. Wenn man arbeitet, muss dafür die Leistung stimmen. Lieber nur 30 Stunden, aber mit Kopf und Hirn dabei sein. Dafür muss auch das Gehalt so sein, dass man davon leben kann.

Sie sind Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft. Worin sehen Sie dabei Ihre Aufgabe?
Das Netzwerk Frau in der Wirtschaft hat sich in Schärding über 20 Jahre aufgebaut. Es geht um Vernetzung von Frauen und darum, Themen aufzugreifen, die sie beschäftigen. Wirtschaft ist jeder, der etwas zur Wirtschaft beiträgt – also nicht nur Unternehmerinnen.

Haben Sie Tipps für junge Frauen, die gerade erst ins Berufsleben starten?
Viele Frauen verkaufen sich leider immer noch unter Wert, das merke ich bei jedem Bewerbungsgespräch. Während Männer sagen: „Das kann ich bestimmt.“ ist es bei Frauen eher „Das hab ich noch nie gemacht.“ Da ist die Angst, Fehler zu machen oder zu viel zu versprechen. Dabei haben Frauen auch gerade technisch einiges drauf und lernen Neues nur vom Zusehen.

Haben Sie einen Wunsch bezüglich Frauen und Beruf?
Ich würde mir wünschen, dass jede Frau im Berufsleben und finanziell auf eigenen Beinen steht. Damit man unabhängig ist. Es ist kein Problem, kürzer zu treten, während die Kinder klein sind. Aber Frauen sollten ihre beruflichen Ziele nicht aus den Augen verlieren, sobald sie Familie haben. Warum nicht erst mit 40 durchstarten?

Sie haben vor drei Monaten den Ehrentitel Frau Kommerzialrat erhalten.
Das war eine große Auszeichnung. Die Verleihung war ein spannender Abend im Bundeskanzleramt.

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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