Hochwasser
25 Feuerwehren kämpfen gegen die Wassermassen im Bezirk Scheibbs
Die Wettervorhersagen haben sich leider bewahrheitet und die prognostizierten Wassermengen haben uns im Bezirk Scheibbs voll erwischt.
BEZIRK SCHEIBBS. Im Bezirk Scheibbs müssen die Feuerwehren seit den Morgenstunden gegen das Hochwasser ankämpfen.
Verklausung in Göstling
Bereits um 02.20 Uhr wurde die erste Feuerwehr im Bezirk zu einem Unwettereinsatz alarmiert.
Die Feuerwehr Göstling an der Ybbs musste in den Nachtstunden eine Verklausung bei einem Bach lösen um Schlimmeres zu verhindern. Fast zeitgleich wurden die Kameraden zu einem unterwasserstehenden Keller gerufen, der ausgepumpt wurde.
Hochwasser und Verkehrsunfall in Wieselburg
Seit 05.30 Uhr befindet sich die Feuerwehr Wieselburg bei mittlerweile unzähligen Unwettereinsätzen und Überflutungen im Einsatz.
Während der laufenden Arbeiten, kam am Vormittag auch noch ein Verkehrsunfall mit Menschenrettung auf der neuen Umfahrung hinzu.
Ein Pkw kam aufgrund der Überschwemmungen ins Schleudern, touchierte die Leitplanke und kam in einem mit Wasser gefüllten Straßengraben zu stehen.
"Dabei konnte sich ein Teil der Insassen selbst befreien – weitere zwei wurden mit Hilfe der anderen Insassen sowie der Feuerwehr befreit und dem Roten Kreuz, mit Verletzungen unbestimmten Grades, übergeben", berichtet Feuerwehrsprecher Philipp Pflügl.
17 Feuerwehren im Einsatz
War Anfangs "nur" der Großraum Wieselburg betroffen, stehen seit Mitte Vormittag 17 weitere Wehren im großen und kleinen Erlauftal im Dauereinsatz, um überflutete Straßen, Keller und Häuser von den Fluten bestmöglich und mit aller Kraft zu schützen und zu befreien.
Zur Stunde wird, aufgrund der zahlreichen Einsätze, auch der Bezirkfsführungsstab in Scheibbs einberufen, um die Einsätze besser koordinieren zu können.
Weitere Kräfte aus den südlichen, noch nicht betroffenen Gebieten werden zur Unterstützung nachalarmiert.
Eine Entspannung ist vorerst aufgrund des anhaltenden Regens nicht in Sicht und die Feuerwehren des Bezirks stehen weiterhin im Dauereinsatz, um gegen die immer intensiver werdenden Wassermassen anzukämpfen.
470 Florianis im Einsatz
"Am Nachmittag befanden sich 25 von 27 Feuerwehren mit insgesamt 470 Florianis des Bezirks im Unwetter-Einsatz. Zusätzlich zu Wieselburg hat sich dann auch noch Purgstall, Zarnsdorf sowie das Kleine Erlauftal als Hotspot herausgestellt", so Feuerwehrsprecher Philipp Pflügl aus Scheibbs.
Wie schon am Vormittag kämpften die Feuerwehrkameraden unermüdlich gegen das Wasser an. Straßen mussten von Muren befreit, Keller und Häuser ausgepumpt und die Fluten bestmöglich umgeleitet werden.
Schließlich fand eine Lagebesprechung mit dem Bezirkshauptmann-Stellvertreter im Feuerwehrhaus in Scheibbs statt, um mit dem Bezirksführungsstab die weitere Vorgehensweise zu klären.
Schließlich beruhigte sich die Lage und die Pegelstände waren dann überall rückläufig. Da es aber stellenweise laut Wetterprognose immer noch zu Niederschlägen hätte kommen können, blieb die Lage für die Feuerwehrleute im Bezirk Scheibbs auch noch während der Nacht auf Montag angespannt.
Florianis kämpfen bis zum Umfallen
Die Regenfälle ließen am Abend schließlich nach, das Wasser sank, aber der Dreck blieb und der Einsatz ging weiter.
Trotz eintretender Dunkelheit standen nach wie vor 16 Feuerwehren mit 332 Feuerwehrmitgliedern aus dem gesamten Bezirk im Einsatz um die Schäden und den Dreck zu beseitigen.
Die Hotspots waren Wieselburg, Zarnsdorf, Wang und Steinakirchen, wo noch immer Wege freigeräumt und Keller ausgepumpt werden mussten.
Abermals ereignete sich, wie auch schon am Vormittag, an der gleichen Stelle auf der Umfahrung in Wieselbrurg ein Verkehrsunfall.
Aufgrund einer Teilüberflutung bei der Abfahrt Richtung Ruprechtshofen, kam ein Pkw ins Schleudern und in weiterer Folge auf der Böschung zu stehen. Dabei ist den Insassen nichts passiert und sie kamen mit dem Schrecken davon.
Mit dem Kran des Wechselladerfahrzeuges aus Scheibbs wurde das Auto von der Böschung wieder auf die Straße gehoben, bevor es seine Fahrt fortsetzten konnte.
Für die bereits völlig erschöpften Einsatzkräfte wurde für 22 Uhr eine Nachtruhe eingeplant.
Am Montag um 7 Uhr ging es dann mit den Aufräumarbeiten in den besagten Gebieten weiter.
Zur Unterstützung wurde ein Katastrophenhilfsdienst-Zug aus dem Bezirk Zwettl über den Landesführungsstab angefordert. Dieser schlagkräftige Zug unterstützte die örtlichen Einsatzkräfte in Wieselburg beim Beseitigen der Schäden und beim Aufräumen.
Weiters wurden sechs Tanklöschfahrzeuge von den Wehren Purgstall, Gaming, Wang, Gresten, Göstling und Randegg morgen nach Zarnsdorf entsandt, um den Kameraden in Zarnsdorf unter die Arme zu greifen.
Ein endgültiges Einsatzende ist für Dienstag Abend geplant.
Ausmaße erst nach dem Regen sichtbar
Erst heute, nach Rückgang des Wassers, werden die Ausmaße des anhaltenden Starkregens vom Wochenende sichtbar.
Seit Montag in der Früh befanden sich wieder knapp 150 Mitglieder mit 26 Fahrzeugen bei drei Groß- und acht Kleineinsatzstellen im Raum Zarnsdorf bzw .Wang und Wieselburg im Einsatz.
"Die Hauptaufgaben bestehen darin, Straßen und Wege, mit teils schwerem Gerät, vom Schlamm zu befreien und wieder befahrbar zu machen sowie Keller und Häuser auszuräumen und auszupumpen", berichtet Feuerwehrsprecher Philipp Pflügl.
Auch ein gestern angeforderter KHD-Zug aus dem Bezirk Zwettl unterstützt die Einsatzkräfte im Bezirk Scheibbs bei den Aufräumarbeiten, die voraussichtlich am Montag am Abend abgeschlossen werden können.
Pegelstand der Großen Erlauf
Pegelstand der Kleinen Erlauf
Weitere Infos auf bfkdo-scheibbs.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.