Hopfen und Malz, Gott erhalt's

Bezirksblätter decken fünf Biermythen aus

GAMING. Über kein alkoholisches Getränk ranken sich mehr Irrtümer als um das Bier: Bier macht dick, Bier macht müde. Zeit, um herauszufinden wie viel Wahrheit dahintersteckt.
Peter Bruckner ist Chef der Brauerei Erzbräu in Gaming. Der Bierspezialist weiß um den Wahrheitsgehalt der hartnäckigen Bier-Irrtümer bestens Bescheid.

Bier macht dick

"Bier an sich hat nicht so viele Kalorien wie Limonade oder Wein. Die Menge macht es dann aus. Außerdem befindet sich im Bier bekannterweise Hopfen, der den Appetit anregt", weiß Braumeister Peter Bruckner.

Bier macht müde

Wein wirkt eher anregend. Beim Bier verhält es sich genau umgekehrt. "Die entspannende Wirkung kommt ebenfalls vom Hopfen", so Peter Bruckner. Dabei macht natürlich ein hopfenarmes Bier, wie zum Beispiel ein Weizenbier, weniger müde als das etwa bei einem Pils der Fall wäre.

Bier auf Wein

Bier auf Wein, lass es sein: Diesen Spruch kennt jeder. Tatsächlich gibt es aber keinen Beweis, dass die Reihenfolge des Konsums irgendwelche Auswirkungen auf den Kater am Morgen danach hätte, wie auch Peter Bruckner bestätigen kann: "Wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift." Im Mittelalter war Wein das Getränk der Reichen, Bier hingegen dem allgemeinen Volk vorbehalten. Demnach hätte es einen sozialen Abstieg bedeutet, von Wein auf Bier umzusteigen — daher kommt der Spruch.

Bier eiskalt servieren

Die optimale Temperatur des heiß geliebten Getränks kommt auf die Sorte an. "Je schlanker ein Bier ist, desto kälter kann es serviert werden. Ein Pils sollte eher kalt getrunken werden, ein Winterbock verträgt schon etwas mehr Wärme", so der Bierkenner vom Grubberg.

Flaschen- oder Dosenbier

Noch vor einiger Zeit galt Dosenbier nur unter "Sandlern" als salonfähig. Doch das Blech hat auch seine Vorzüge, wie Peter Bruckner erklärt: "Der Vorteil des Dosenbiers ist der Lichtschutz. Wenn das Bier zu viel Licht ausgesetzt ist, spricht man von einem Lichtgeschmack. Es birgt Nachteile für die Umwelt in sich. Aber egal ob Flasche oder Dose, diese können nicht ohne Sauerstoff, der das Bier oxidieren lässt, aufgefüllt werden."