Glasfaser Ybbstal GmbH
Breitband-Ausbau mit Problemen im Ybbstal
"Glasfaser Ybbstal GmbH": Sieben Gemeinden gründen eigene Gesellschaft zum Ausbau des Breitbandnetzes.
YBBSTAL. Schon 2016 wurde das Ybbstal als Pilotregion für den Ausbau des Breitbandinternets ausgewählt. Eigens für diesen Zweck wurde die niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) geschaffen.
Bis Ende 2018 sollte die Landesgesellschaft nöGIG in den sieben Gemeinden der Pilotregion den Ausbau des Breitbandinternets abgeschlossen haben. Diese Gemeinden sind Waidhofen an der Ybbs, Ybbsitz, Hollenstein, Opponitz, St. Georgen am Reith, Göstling an der Ybbs und Lunz am See. Doch bis heute sind Gebiete in diesen Gemeinden ohne den Zugang zum Datenhighway.
"Zwei Drittel der nöGIG wurden vom Land Niederösterreich an private Investoren verkauft. Für die neuen Eigentümer sind offensichtlich weitere Investitionen in den Ausbau des Netzes nicht ausreichend gewinnträchtig genug", meint der SPÖ-Bezirksvorsitzende Andreas Danner aus Lunz am See.
Eigene Gesellschaft gegründet
Um das Problem des stockenden Ausbaus zu lösen, wurde jetzt von den sieben Gemeinden eine eigene Gesellschaft, die Glasfaser Ybbstal GmbH (GYG) gegründet.
Die neue Gesellschaft soll als Generalunternehmer der nöGIG den weiteren Breitbandausbau überall dort übernehmen, wo bereits Bundesförderungen zugesagt wurden.
In Eigenverantwortung übernimmt die GYG den Ausbau von 150 Kilometer Glasfasernetz, für die die nöGIG noch keine Bundesförderungen abgeholt hat. Der Ausbau des Netzes soll damit vorangetrieben werden und bis 2025 abgeschlossen sein.
Ohne diesen Schritt der sieben Gemeinden würden ansonsten die Förderungen verfallen und das Projekt des flächendeckenden Glasfaserausbaus im Ybbstal wäre gescheitert.
Personalauswahl wird angezweifelt
Kritisch wird allerdings die vorgesehene Bestellung vom Nationalratsabgeordneten Andreas Hanger zum ehrenamtlichen Geschäftsführer gesehen.
"Im Bereich des Glasfaserausbaus haben wir dringenden Aufholbedarf. Deswegen bedarf es jetzt eines entschiedenen Kraftakts, um den ländlichen Raum zukunftsfit zu machen. Hier handelt es sich ähnlich wie bei der Wasser- und Stromversorgung um essenzielle Infrastruktur, wo die öffentliche Hand das Heft des Handelns behalten muss. Hierzu bräuchte es allerdings einen Geschäftsführer, welcher auch integrativ auf alle Interessensvertreter wirken kann. Dies ist mit der gegenwärtigen Lösung leider nicht der Fall", zweifelt Waidhofens Stadtparteivorsitzender Armin Bahr an der passenden Personalauswahl.
Fertigstellung der Glasfaser-Infrastruktur
"Wir benötigen dringend für unsere Bürger in den abgelegenen Gebieten die Fertigstellung der Glasfaser-Infrastruktur in der Region. Damit können wir einerseits die Häuser und Eigenheime anschließen, Arbeitsplätze für die Zukunft schaffen und bestehende Arbeitsplätze erhalten, sowie in vielen Ortsteilen den Schülern zeitgemäßes Lernen zu Hause ermöglichen", sind sich Armin Bahr und Hollensteins Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer aber einig.
Weitere Infos auf bezirkscheibbs.spoe.at
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