Freiwilligenarbeit
Das Ehrenamt auf das Podium im Bezirk Scheibs

- <b>Johann Eppensteiner</b> und Andreas Hinterberger.
- Foto: Philipp Pöchmann
- hochgeladen von Roland Mayr
522 Vereine gibt es allein bei uns im Bezirk Scheibbs. Sie sind die schlagenden Herzen des Ehrenamts.
BEZIRK SCHEIBBS. Ob Rot Kreuz-Sanitäter am freien Wochenende, leidenschaftlicher Volksliedersänger am Mittwochabend oder Trainer der U11-Jugend, der für seine Sprösslinge immer erreichbar ist: Sie alle schenken anderen ihre wertvolle Zeit, ganz ohne Gegenleistung. Kurz vor der NÖ Freiwilligenmesse (siehe unten) holen wir drei Freiwillige aus dem Bezirk vor den Vorhang.
Einer der beliebtesten Vereine, bei dem sich von der Jugend auf unzählige Freiwillige engagieren, ist die Freiwillige Feuerwehr. Österreichweit hat die Feuerwehr über 100.000 Mitglieder, von denen rund drei Viertel aktiv sind. Ein kleiner Teil davon ist Mitglied der Feuerwehr in Zarnsdorf, darunter auch Jugendbetreuer Johann Eppensteiner: "Ich bin vor rund 30 Jahren zur Feuerwehrjugend in Wieselburg gekommen. Als kleiner Bub bekommt man sonst keine Feuerwehrautos zu sehen. Als wir dann nach Zarnsdorf umgezogen sind, bin ich auch hier der Feuerwehr beigetreten. Es macht sehr viel Spaß und ich mache aktiv etwas für die Jugend und die Gesellschaft."
Dabei erlebt man schon auch interessante Einsätze, wie Johann Eppensteiner ausführt: "Wir bekamen einmal eine SMS, dass ein Flugzeug abgestürzt wäre. Dort angekommen stellte sich allerdings heraus, dass es sich um ein Modellflugzeug handelte. Dieses haben wir dann aber trotzdem mit einer Kübelspritze gelöscht."
Vom Vater gelernt
Auch der Zarnsdorfer Feuerwehrkommandant Andreas Hinterberger ist schon eine Weile dabei: "Als ich noch jung war, bin ich immer mit meinem Vater mit ins Feuerwehrhaus gegangen und habe dort den Zusammenhalt bei der Feuerwehr mitbekommen."
Seit 18 Jahren ist er nun Mitglied. Es mache ihm "nach wie vor Spaß bei der beliebtesten Organisation zu sein". Das Ehrenamt schätzt Andreas Hinterberger besonders wichtig ein: "Zum Beispiel wäre eine Berufsfeuerwehr mit Sicherheit mit enormen Kosten verbunden. Es werden unzählige freiwillige Stunden geleistet."
"Arbeite gerne mit"
Freiwilligenarbeit gibt es im Bezirk Scheibbs in allen Bereichen. Johann Strohmayer ist Obmann des Vereins "Bildung hat Wert" in Lunz. Dabei organisiert er etwa verschiedene Bildungsreisen.
"Ich arbeite gerne in Vereinen mit. Ich denke das ist wichtig, sonst bleibt vieles auf der Strecke", meint Johann Strohmayer und führt weiter aus: "Heutzutage gibt es viele Kritiker, welche nur reden, sich aber nicht beteiligen. Ich glaube, es ist wichtig Taten zu setzen. Und genau deswegen engagiere ich mich gerne."
Engagierter Obmann
Stefan Solböck ist auch freiwillig eifrig bei einem Verein tätig. Er ist Obmann des ESV Wang und wurde zuletzt bei der NÖ Sportlounge zum "Sporthelden des Jahres" gekürt – eine spezielle Auszeichnung für ehrenamtliche Funktionäre bei Sportvereinen.
"Es macht mir immer noch sehr viel Spaß. Wenn unsere Jugend so viele Titel holt, ist das natürlich ein weiterer Motivationsschub", erzählt Stefan Solböck aus Wang.
Unser "sozialer Kitt": NÖ als Land der Vereine
Für wen ist das Freiwilligen Service NÖ da?
KONRAD TIEFENBACHER: In Niederösterreich gibt es 20.000 Vereine, fast zwei Drittel davon haben weniger als 100 Mitglieder, sind nicht in Verbänden organisiert und haben dadurch keinen Zugang zu Beratungsleistungen. Da sind wir gefragt: Vom Vereinsstatut bis hin zu rechtlichen und auch steuerlichen Fragen zu Vereinsfesten geben wir Antworten.
Welche Bedeutung hat das Freiwilligenwesen in NÖ?
Die Landeshauptfrau sagt immer: "Vereine und Ehrenamt sind der soziale Kitt der Gesellschaft." Wenn Sie in Niederösterreich ein spezielles Interesse haben, werden Sie auch Gleichgesinnte und einen Verein finden, wo Sie sich engagieren können.
"Sozialer Kitt" ist ein schönes Bild. Was meinen Sie damit?
In Vereinen lernt man einerseits Fertigkeiten, wie Organisation oder sozialen Umgang, der auch im Beruf wertvoll ist. Zum anderen verbinden Vereine Generationen. Denn zum Beispiel Senioren können viel von ihrem Wissen intern weitergeben. Und wer nicht weiß, wo er sich genau engagieren will, kann den neuen "Service Freiwilligen Check" machen.
Dritte Freiwilligenmesse: Fest für das Ehrenamt
Der nächste Sonntag, 10. November, steht in Niederösterreich ganz im Zeichen aller Freiwilligen. Ab 10 Uhr lädt die Kultur.Region.Niederösterreich zur großen Freiwilligenmesse ins Landhausviertel. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner eröffnet die Messe um 10 Uhr, ab 11 Uhr gibt es den Radio NÖ Frühschoppen und auch in den Regierungsbüros gibt es den Tag der offenen Tür. Außerdem: offenes Singen, NÖ Freiwilligencheck, Workshops und Vorträge, Gratiseintritte ins Museum Niederösterreich, Festspielhaus St. Pölten, NÖ-Landesarchiv, Schmankerlmarkt u.v.m.
Weitere Infos erhält man auf www.kulturregionnoe.at.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.