Pflege und Betreuung
Die Scheibbser werden immer älter

In der Caritas-Sozialstation: Gertraud Pieber (M.) informiert sich bei Gabriela Zoufal und Hannes Hofmarcher in Scheibbs. | Foto: Roland Mayr
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Die Bezirksblätter haben sich bei einer pflegenden Angehörigen in Scheibbs über ihre Probleme informiert.

BEZIRK SCHEIBBS. Die Zahl alter Menschen im Bezirk Scheibbs steigt rasant. Die Politik reagiert nun mit neuen Pflegekonzepten.

Zahl alter Menschen steigt an

Die Zahl der Menschen mit 80 Jahren und älter wird im Bezirk Scheibbs bis 2035 um 47 Prozent steigen. Derzeit werden rund 53,3 Prozent im Bezirk informell, das heißt insbesondere durch Angehörige, gepflegt. 27,6 Prozent durch mobile Dienste, 11,1 Prozent sind in der 24-Stunden-Betreung und acht Prozent stationär in Pflegeheimen (siehe zur Sache).
Wenn sie an ihre Zukunft denken, haben die Scheibbser ganz klare Vorstellungen. Neun von zehn wollen auch im Alter in den eigenen vier Wänden leben. Das Land Niederösterreich plant deshalb, eine ‚Pflege daheim‘-Garantie einzuführen und den Grundsatz ‚Mobil vor stationär‘ im Pflegesystem zu verankern. Auch für pflegende Angehörige soll es Verbesserungen geben.
Die Bezirksblätter haben eine Betroffene in Scheibbs befragt.

Kein Platz im Pflegeheim

Eine dieser betroffenen Angehörigen ist Gertraud Pieber aus Scheibbs. Ihre 77-jährige Mutter wurde mit Nierenversagen ins Landesklinikum eingeliefert und wurde nach vier Wochen Aufenthalt wieder nach Hause geschickt.
"Für mich stellte sich natürlich sofort die Frage, was ich tun soll, wenn meine Mutter wieder nach Hause kommt. Im Pflegeheim in Scheibbs gab's leider keinen Platz für eine Übergangspflege und so stand ich völlig ratlos und allein gelassen da", berichtet die pflegende Angehörige Getraud Pieber.

Alte Bekannte bei der Caritas

Glücklicherweise ist die Einsatzleiterin des Bereichs "Betreuen und Pflegen" Gabriela Zoufal eine alte Bekannte und so wandte sich Gertraud Pieber sofort an diese.
"Ich habe Gertraud schon während des Krankenhausaufenthalts ihrer Mutter unterstützt, da ich weiß, wie schnell man sich in einer solchen einschneidenden Lebenssituation überfordert fühlt. Wir haben gemeinsam einen Ordner angelegt und Infos über das Pflegegeld eingeholt oder Rezepte organisiert. Der nächste Schritt war dann, ein Pflegebett, einen Rollator und einen Leibstuhl zu organisieren", erzählt die Caritas-Einsatzleiterin Gabriela Zoufal.

Ein großer Einschnitt im Leben

Dass diese Änderung der Lebenssituation einen gravierenden Einschnitt für pflegende Angehörige bedeutet, musste Gertraud Pieber "am eigenen Leib" erfahren.
"Meine Mutter ist recht fest gebaut, weshalb ich die tägliche Körperpflege nicht übernehmen hätte können. Meine Mutter wurde an einem Freitag aus dem Spital entlassen, am Montag darauf war der mobile Dienst der Caritas schon bei uns zu Hause vor Ort. Auch beim Pflegegeld-Antrag wurde ich bestens unterstützt und hätte das alleine wohl kaum bewältigen können. Als pflegende Angehörige, die auch noch so wie ich teilzeitbeschäftigt ist, ist man sehr stark gefordert und man trägt eine große Verantwortung", so Gertraud Pieber weiter.
Laut der Angehörigen wäre hier die Politik gefordert, denn vor allem Frauen müssten hier sehr viel leisten, weshalb sich Gertraud Pieber für die Pflege der eigenen Angehörigen eine ähnliche Abgeltung für die Pension wie beispielsweise für die Kindererziehung wünschen würde. Denn es wäre mit Sicherheit leichter, seine Eltern ins Heim zu stecken, was jedoch natürlich viele nicht wollen.

zur Sache

Im Bezirk Scheibbs werden momentan 53,3 Prozent der älteren Menschen durch Angehörige, 27,6 Prozent durch mobile Dienste, 11,1 Prozent von einer 24-Stunden-Betreuung und acht Prozent in stationären Pflegeheimen betreut.

Weitere Infos gibt's hier.

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