Insekten des Mostviertels
Falter als "trojanisches Pferd" unter Ameisen
Bernadette Schindelegger aus Kienberg stellt uns die Insekten des Mostviertels vor: Diesmal ist der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling an der Reihe.
REGION. Klein und unscheinbar wirkt der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, doch er fasziniert mit seinem besonderen Lebenszyklus. Er ernährt sich vom Nektar des Großen Wiesenknopfs und legt auf dessen Blüten seine Eier ab. In den ersten Lebenswochen frisst die Raupe die Blüte.
Eine riskante Strategie
Danach beginnt sie mit ihrer riskanten Strategie: Sie lässt sich zu Boden fallen und wartet darauf, von einer speziellen Ameisenart gefunden zu werden. Um diese Begegnung zu überleben, hat die Raupe einige Tricks auf Lager – sie kann den Duft der Ameisenbrut imitieren und verfügt über Honigdrüsen, die Zuckerwasser produzieren, welches die Ameisen besonders lieben. Ihr Ziel ist es, von der Ameise adoptiert und ins Nest getragen zu werden, wo sie überwintert. Bis zu ihrer Verpuppung vertilgt sie dort bis zu 600 Ameisenlarven.
Sobald der Falter schlüpft, ist seine Tarnung aufgeflogen und er muss ganz rasch den Ameisenbau verlassen, um nicht selbst zur Beute zu werden.
Weil viele Faktoren zusammenpassen müssen, damit dieser Bläuling existieren kann, ist das Insekt mittlerweile in unserer Region besonders stark gefährdet.
Bericht von Bernadette Schindelegger
Mehr Infos gibt's in unserem Channel auf meinbezirk.at/insekten
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