Große Lawinenübung
Retter probten den Ernstfall in Lackenhof am Ötscher

Organisationsübergreifende Lawinenübung am Ötscher | Foto: Bergrettung Niederösterreich/Wien
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Vorbereiten für den Ernstfall: Organisationsübergreifende Lawinenübung am Ötscher

LACKENHOF. Lawinen rücken gerade nach Einsätzen noch stärker in die öffentliche Wahrnehmung. In Annaberg waren drei Skitourengeher am Hennesteck auf einem Forstweg in eine Lawine geraten. Aufgrund fehlender Lawinenausrüstung – Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde und Lawinenschaufel – musste ein Mann aus dem Bezirk Baden drei Stunden lang unter den Schneemassen ausharren. Er konnte schließlich stark unterkühlt von mehr als 100 Einsatzkräften gerettet werden und befindet sich wie durch ein Wunder auf dem Weg der Besserung.

Gefahren wie diese, mit völlig unerwarteten Lawinenabgängen setzen eine rasche und reibungslos funktionierende Rettungskette und die perfekte Abstimmung zwischen den Einsatzorganisationen voraus.

Organisationsübergreifende Übung

Aus diesem Grund erproben die verschiedenen Einsatzorganisationen regelmäßig die organisationsübergreifende Zusammenarbeit.

Die Bergrettung Niederösterreich/Wien, die Ortsstellen Lackenhof sowie Amstetten, Annaberg, Lunz, Göstling, Hollenstein, Mitterbach, St. Ägyd und der Notruf NÖ luden deshalb zu einer großangelegten Lawinenübung gemeinsam mit der Alpinpolizei, den Bergrettungshundeführern, dem Roten Kreuz mit Unterstützung der Lackenhofer Feuerwehr mit insgesamt 70 Personen auf den Ötscher.

Organisationsübergreifende Lawinenübung am Ötscher | Foto: Bergrettung Niederösterreich/Wien
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Hervorragende Zusammenarbeit

"Die heutige organisationsübergreifende Übung hat die hervorragende Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte demonstriert. Ein herzlicher Dank an alle freiwilligen Bergretterinnen und Bergretter, die ihr Wochenende dazu nutzen, Einsatzabläufte zu perfektionieren, um Menschen zu retten. Die Übung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Abstimmung mit unseren Partnern, dem Notruf Niederösterreich, der Alpinpolizei, dem Roten Kreuz sowie der Freiwilligen Feuerwehr, wobei ich danke sagen, will, denn diese Zusammenarbeit funktioniert auf Zuruf", so Matthias Cernusca, der Landesleiter der Bergrettung NÖ/Wien.

Einsatz erfolgte bodengebunden

Das Einsatzszenario lautete "Lawinenabgang am Ötscher mit vier (teil)verschütteten Personen". Ziel war die Beübung der Einsatzabläufe "Lawinenalarm NÖ".

Die ursprünglich geplante Luftunterstützung mittels Flugpolizei und ÖAMTC Flugrettung musste indessen aufgrund der schlechten Wetterlage abgesagt werden. Der Einsatz erfolgte gänzlich bodengebunden, ganz genauso, wie oft auch das reale Einsatzgeschehen abläuft.

Verbesserungen konnten gefunden werden

Susanne Gerstl, Ortsstellenleiter-Stellvertreterin von der Bergrettung Lackenhof: "Wir haben heute gesehen, dass die Einsatzabläufe hervorragend funktioniert haben, konnten aber dennoch Verbesserungen finden, um das Retten von Menschenleben in diesen Extremsituationen noch effizienter und effektiver zu machen."

Organisationsübergreifende Lawinenübung am Ötscher | Foto: Bergrettung Niederösterreich/Wien
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Jede einzelne Sekunde zählt

Die Statistik der Bergrettung weist in den letzten zehn Jahren knapp 20 Lawineneinsätze mit Verletzten oder mit Todesfolge auf.

"Bei einem Lawineneinsatz zählt jede einzelne Sekunde, weshalb auch zahlreiche Abläufe bei einem Lawinenalarm in Niederösterreich optimiert wurden. Die Alarmierung der Bergrettung erfolgt ab diesem Winter nach einem neu ausgearbeitetem System, die schnellsteintreffenden und am besten geeigneten Ortsstellen werden in speziellen Lawinenregionen alarmiert. Diese neuen Lawinenalarmgruppen sind Gebiets- und Bundesländerübergreifend. Mithilfe der optimierten Abläufe und der guten Vernetzung mit allen Einsatzkräften, sind wir für bevorstehende Lawineneinsätze in Niederösterreich bestens vorbereitet", so Notruf NÖ CEO Christof Chwojka.

Abläufe wurden optimiert

Major Michael Hochgerner, Leiter der Alpinpolizei NÖ: "Für die Alpin- und Flugpolizei ist es eine Selbstverständlichkeit, neben den Unfallerhebungen bestmöglich bei der Rettung und Bergung von in Not geratenen Menschen im alpinen Gelände zu unterstützen. Durch die organisationsübergreifende Einsatzübung konnten die Abläufe optimiert werden. Hohe Motivation, Kompetenz und Kameradschaft zeichnet die ausgezeichnete Zusammenarbeit der alpinen Rettungs- und Einsatzorganisationen im Bundesland NÖ aus. Es freut mich, dass die Alpin- und Flugpolizei einen wesentlichen Beitrag innerhalb der ,Sicherheitsfamilie‘ Niederösterreich leistet."

Organisationsübergreifende Lawinenübung am Ötscher | Foto: Roy Sonnberger
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Selbstschutz und Sicherheit

"Ganz wichtig zu betonen ist, dass die Kameradenrettung und die richtige Ausrüstung sowie das perfekte Handling der Lawinenschutzausrüstung unabdingbar sind. Denn die Überlebenschancen in einer Lawine sinken mit jeder Minute und gehen bereits nach rund einer halben Stunde gegen null", so Landesleiter Matthias Cernusca und Bergrettungschefarzt Alexander Egger.

Daher appelliert die Bergrettung beim Wintersport in den Bergen immer das Sonde, Lawinenschaufel sowie des Mobiltelefons mit ausreichend Akku.

"Genauso wichtig ist es natürlich, die Benutzung der Lawinenschutzausrüstung zu perfektionieren, im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen", so der Landesleiter abschließend.

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