Scheibbser Igel brauchen Hilfe
Die nachtaktiven Jäger benötigen im Bezirk Scheibbs dringend die Mithilfe der Bevölkerung.
BEZIRK. Igel sind vor allem nach dem Winterschlaf mittlerweile auf die Hilfe von Menschen angewiesen. Normalerweise erwachen zunächst die Igelmännchen ab Mitte März nach langem Winterschlaf mit einem Drittel oder gar bis zur Hälfte weniger Gewicht als im Herbst.
Frühes Ende des Winterschlafs
"Heuer sind durch den äußerst milden Winter teilweise schon Igel in Gärten gefunden worden – in der Natur gibt es derzeit aber kaum Futter für sie – des Igels Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten. Da Igel Fleischfresser sind, kann man ihnen am besten helfen, indem man Katzenfutter im Garten platziert und einige Nüsse, geschälte Sonnenblumenkerne und Rosinen dazu legt. Man nimmt einen großen Kübel, schneidet einen Eingang hinein, stülpt ihn über das Futter und beschwert den Kübel mit einem Stein. Eine Wasserschüssel in der Nähe kann Igeln das Leben retten, sowohl nach dem Winterschlaf, als auch im Sommer", erklärt Igelschützerin Gabriele Kostner aus Wieselburg.
Igelweibchen erwachen später
Die Igeldamen erwachen meist erst Ende April bis Anfang Mai, wenn die Natur dann schon mehr Futter hergibt. Daher helfen Zufütterungen im eigenen Garten Igeln bis Juni um das nötige Gewicht zu erreichen.
"Durch das späte Erwachen der Igeldamen sollte man auf jeden Fall beim Entfernen von Laub- und Reisighäufen im Garten und vor allem bei der Bearbeitung von Komposthaufen aufpassen. Einige weibliche Igel können dort noch im Winterschlaf liegen. Findet man ein solches Nest, so darf man es nicht mit Erde zuschütten, da auch Igel Luft zum Atmen bnötigen. Findet man einen an Igel untertags im Garten, so braucht dieser mit Sicherheit Hilfe", so Kostner weiter.
Monokulturen bedrohen Igel
Durch die Monokulturen im Umland müssen die Igel auf Nahrungssuche Siedlungsgärten aufsuchen.
"Zum Igelschutz gehören auch die Häkselguthäufen im Frühjahr und im Herbst, die gerne von Igeln als Quartier genutzt werden. Daher entweder kurz vor dem Termin aufschichten, die unteren 50 Zentimeter mit dem Schlauch befeuchten oder unten Ast-/Strauchverschnitt und darauf erst Schilf etc, damit sich der Igel kein Nest bauen kann. Igel laufen vor Gefahren nie weg, sie ducken sich und warten ab. Dadurch werden viele durch Rasentrimmer, Rasenmäher, Abbrennen lange liegender Laub- und Reisighäufen, aber auch durch Mausefallen verletzt bzw getötet", warnt Gabriele Kostner.
Weitere Infos und Kontakt unter www.igelinnot.at.
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