Scheibbser Kirchen für die Frau
Die Bezirksblätter haben zwei Pfarrer im Bezirk befragt, wie sie zum Thema "Frauen in der Kirche" stehen.
BEZIRK SCHEIBBS. Abt Christian Haidinger setzt sich als neuer Vorsitzender der Superiorenkonferenz sehr stark für Frauen als Priesterinnen ein.
"Generell finde ich die Aussagen von Abt Haidinger sehr mutig, obwohl ich seiner Meinung bin. Auch Papst Franziskus betont in seinem apostolischen Schreiben, dem ´Evangelii Gaudium´, das an die Bischöfe, Priester und Diakone geht, dass Frauen mehr Rechte in der Kirche haben sollten, schließt das Priestertum für Frauen allerdings aus", bringt es Pfarrer Karl Hasengst auf den Punkt. Der Scheibbser Pfarrer betont, welch wichtige Rolle die Frauen bereits jetzt in der Kirche spielen: "Ohne die Mithilfe der Frauen würde in der Scheibbser Pfarrgemeinde die Arbeit lange nicht so perfekt laufen. Sie sind Trägerinnen der Seelsorge in mannigfaltigen Bereichen. Sie wirken als Wortgottesdienstleiterinnen, sind als Vorsitzende im Pfarrgemeinderat vertreten und arbeiten als Messnerinnen. Der Dienst in der Kirche beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf Dienste wie Reinigungs- oder Küchenarbeiten."
Wieselburgs Pfarrer Franz Dammerer sieht das ähnlich wie sein Scheibbser Kollege: "Ohne die Mithilfe der weiblichen Pfarrmitglieder ist an ein kirchliches Leben in der Wieselburger Pfarre gar nicht mehr zu denken, alleine wenn man bedenkt, was Frauen als Religionslehrerinnen, Kommunionsspenderinnen, Lektorinnen, Vorbeterinnen, Organistinnen und Chorleiterinnen leisten. Viele Frauen machen ehrenamtliche Arbeit in Form von Hausbesuchen bei alten und kranken Menschen in der Gemeinde. Natürlich kann man auch auf die kreativen Fähigkeiten der Frauen nicht verzichten, was den Kirchenschmuck und die Dekoration anbelangt", erklärt Pfarrer Dammerer weiter. "Früher oder später wird es sich ohnehin so ergeben, dass Frauen auch zu liturgischen Feiern herangezogen werden, zum Beispiel als Diakoninnen und in weiterer Folge auch als Priesterinnen. Die Kirche ist leider ein schwerfälliger und langsamer, hierarchisch strukturierter Apparat, der wesentlich länger für seine Entscheidungen braucht als der Rest der Gesellschaft. Es wäre wohl besser, wenn die Mutter Kirche versuchen würde, die Bürokratie abzubauen und ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen, nämlich der Verkündigung der Frohen Botschaft Jesu Christi", ergänzt Pfarrer Dammerer.
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