Scheibbser wollen Rauchfänge

Ronald Teufl genießt die angenehme Wärme des Kachelofens im Kreise der Familie. | Foto: privat
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  • Ronald Teufl genießt die angenehme Wärme des Kachelofens im Kreise der Familie.
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BEZIRK. Während Niederösterreich unter der Rekordhitze stöhnt, jagt der Ausblick auf den Winter vielen bereits kalte Schauer über den Rücken. Grund: Der gute alte Rauchfang könnte schon bald vom Aussterben bedroht sein.
Eine Änderung der Niederösterreichischen Bauordnung sieht vor, dass der Notkamin bei Mehrparteienhäusern nicht mehr wie bisher Pflicht ist, etwa, wenn der Bau durch Fernwärme oder ein zentrales Heizwerk versorgt wird.
Die Bedingung: Binnen 48 Stunden muss bei Heizungsausfall ein Ersatzsystem verfügbar sein. Viele Wohnungseigentümer fürchten sich nun vor kalten Wohnungen im Winter.
Besondere Brisanz erhält der Entwurf durch die Gaskrise zwischen Russland und der Ukraine. Sollte Putin den Gashahn abdrehen, fällt die Möglichkeit, in Wohnungen einen Notkamin zu betreiben.
Vor allem Rauchfangkehrer, Ofensetzer und Holzhändler laufen gegen diesen Entwurf Sturm. Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn das Gesetz soll am 25. September im Landtag beschlossen werden.

Kaminpflicht nicht abschaffen
Peter Engelbrechtsmüller, Bundes- und Landesinnungsmeister der Rauchfangkehrer, hat sich bei vielen Vorgesprächen massiv dafür eingesetzt, dass die sogenannte "Notkaminpflicht" nicht gänzlich abgeschafft wird. So soll bei der Errichtung von Wohnhausanlagen auch zukünftig Vorsorge getroffen werden, dass es eine alternative Heizmöglichkeit gibt.
Engelbrechtsmüller stützt seine Argumentation auf eine von der Landesinnung der Rauchfangkehrer sowie der Landesinnung der Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker in Auftrag gegebene Studie.
Diese belege klar, dass den Niederösterreichern die Möglichkeit alternativer Heizmöglichkeiten sehr wichtig sei. Diese Bedürfnisse gelte es ernst zu nehmen.
"Wir haben eine Lösung in der Novelle der Niederösterreichischen Bauordnung vorgeschlagen, die dem entspricht, was sich die Menschen in diesem Bundesland wünschen", so Innungsmeister Peter Engelbrechtsmüller.

Heizen mit Holz ist sinnvoll
"Ob diese Änderung wirklich sinnvoll ist, wird sich leider erst später weisen – ist aber jetzt schon kritisch zu hinterfragen bzw. zu bezweifeln. Fakt ist, dass man dadurch immer mehr Abhängigkeit von Gas und Strom erreicht. Außerdem verwehrt man dadurch den Wohnungseigentümern oder Mietern zum Beispiel die angenehme Wärme eines Kachelofens", so Ofenbauer Kurt Nemecek aus Wieselburg.

Grundrechte eingeschränkt
"Die geplante Abschaffung des verpflichtenden Notkamins in Wohnhäusern ist aus meiner Sicht eine weitere Beschneidung des Rechts auf freie und individuelle Wahl der Energie- und Wärmeversorgung. Außerdem stellt sich die Frage, warum dieses Thema in Zeiten von Öl- und Gaskrisen überhaupt zur Diskussion steht. Kachelöfen, Herde usw. bieten uns eine kostengünstige, umweltbewusste, behagliche und vor allem unabhängige Alternative", sagt Hafnermeister Ronald Teufl aus Oberndorf.

Ronald Teufl genießt die angenehme Wärme des Kachelofens im Kreise der Familie. | Foto: privat
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