Sie helfen in schweren Zeiten
Seelsorger unterstützen das Palliativ-Team und bieten Erkrankten einen "sicheren Hafen".
SCHEIBBS. Krankheiten reißen die Betroffenen und deren Angehörige oft aus dem Alltag. Besonders bei schweren Erkrankungen ist meistens an einen geregelten Tagesablauf nicht zu denken. Maria Gratzer-Hagen hilft den betroffenen Personen in der Diözese und unterstützt das Palliativ-Team im Landeskrankenhaus in Scheibbs.
Im Klinikum gibt es neben der Palliativ Station mit acht Betten auch den Palliativen Konziliardienst und das mobile Palliativ-Team. Wichtig sei dabei vor allem die "Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen": Arzt, Pflege, Psychologie und Seelsorge.
Palliativmedizin bedeutet die medizinische Versorgung von Patienten mit fortgeschrittenen oder fortschreitenden Erkrankungen mit einer begrenzten Lebenserwartung. "Nicht die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche, Ziele und das Befinden der Patienten stehen im Vordergrund der Behandlung."
Maria Gratzer-Hagen begleitet die Betroffenen ein Stück auf ihrem Weg. Viele freuen sich auf ein Gespräch mit ihr, erzählt sie, denn oft gibt es keine Angehörigen mehr oder Probleme mit der Verwandtschaft.
Es gibt immer wieder Fälle, wo die Hilfe abgelehnt wird, berichtet Gratzer-Hagen, meint aber: "Viele Leute sind dankbar." Beeindruckend ist aber oft die Haltung der Erkrankten. "Wenn man sieht, wie die Leute positiv mit der Krankheit umgehen, nimmt man auch viel für das eigene Leben mit", so Gratzer-Hagen. „Das gesamte Palliativ-Team möchte ein Hafen für Menschen sein, in dem man für eine gewisse Zeit andocken, Schutz suchen und zur Ruhe kommen kann", so die Seelsorgerin, "um dann auch wieder loszulassen und in den persönlichen Alltag hinauszufahren.“
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