Verdrängt, aber nicht vergessen
Der Purgstaller Franz Wiesenhofer ist der Faszination der Geschichte im Bezirk verfallen.
BEZIRK SCHEIBBS. Für Geschichte hat sich Franz Wiesenhofer im Gegensatz zu Mathematik bereits in der Schule immer interessiert. Die Faszination des Purgstallers ist dann immer größer geworden und so hat er bereits einige Bücher über das Geschehen im Bezirk veröffentlicht. "Es gab bis dato sehr wenige Infos über die Geschichte unserer Region - keiner weiß Bescheid was wirklich war und so habe ich meine Recherchearbeiten aufgenommen", so Franz Wiesenhofer über die Beweggründe.
Unter dem Namen "Verdrängt, nicht vergessen" hat der Lokalhistoriker zwei Bände herausgebracht, in denen er ingesamt rund 300 Zeitzeugen über die Jahre 1926 bis 1955 befragt hat. "Ich habe Interviews mit den unterschiedlichsten Personen gemacht, vom Bauernbub hin zum Geschäftsmann, Forstmeister oder Gefängniswärter. Ich habe sogar einen russischen Soldaten getroffen, der in Purgstall stationiert war", erinnert sich Franz Wiesenhofer.
Dabei kam es natürlich auch zu sehr bewegenden und emotionalen Momenten, denn bei den Erzählungen der Zeitzeugen wurden auch einige Tränen vergossen.
Franz Brandhofer (Jahrgang 1928) aus Purgstall berichtet unter anderem von seiner Kindheit. "Meiste Zeit haben wir Gummistiefel angehabt, auch im Winter. Schuhe hatten wir keine und im Sommer waren wir nur bloßfüßig unterwegs. Auch Weihnachten haben wir ganz arm verbracht, zu mehr als Socken hat es meist nicht gereicht" so die Erzählungen von Brandhofer.
Mittlerweile hat Franz Wiesenhofer bereits mit dem dritten Band begonnen, in dem er nun die Chronik der Jahre 1926 bis 1955 aufarbeiten will. "Damit soll ein genauer Ablauf erarbeitet werden, wann was passiert ist", so der Purgstaller über seine nächste Aufgabe, die wieder viel Zeit in Anspruch nehmen wird.
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