Neue Partei startet in Scheibbs

BEZIRK. In einem Jahr werden in Niederösterreich die Gemeinderäte neu gewählt. Die politische Landschaft ist im Umbruch, wie die Gemeinderatswahlen in Salzburg gezeigt haben. Neue Gruppierungen wie Neos oder Bürgerlisten nagen am Stimmenpotenzial der etablierten Parteien. Die Bezirksblätter haben sich bei Amtsträgern und Opposition im Bezirk Scheibbs umgehört, wie die Bilanz der bisherigen Arbeit ist und wie die Zeichen für März 2015 stehen.

Neos starten in Scheibbs durch
Joseph Kap-herr ist für die Koordination der Neos (Das Neue Österreich) in Niederösterreich und will mit seiner Partei bald im Bezirk Scheibbs mit der Arbeit beginnen.
"Die Neos haben bei den Gemeinderatswahlen bewiesen, dass sie eine ernst zu nehmende politische Konkurrenz für die Großparteien darstellen und auch ernst genommen werden sollten. In der Stadt Salzburg hat man mit 12,47 Prozent Klubstatus erreicht und darf einen Stadtrat stellen", freut sich Joseph Kap-herr.

Sachpolitik statt starrer Linie
"Wir wollen Sachpolitik betreiben und haben kein starres ideologisches Programm. Wir werden bald auch eine Koordinationsstelle der Neos im Bezirk Scheibbs eröffnen, es gibt viele engagierte Menschen hier und wir freuen uns auf die Arbeit. Wir wollen die Übermacht der Volkspartei in Niederösterreich aufbrechen und in mindestens 60 Gemeinden über 100 Gemeinderäte stellen", so Kap-herr über die hochgesteckten Ziele seiner Partei.

"Kirchturmdenken ist passé"
"Es stimmt, dass mittlerweile auch die kleineren Gruppierungen großen Zulauf finden. Parteien wie die Neos haben für mich allerdings kein klar erkennbares politisches Konzept. Außerdem nehmen solche Kleinparteien nicht nur den etablierten Parteien Stimmen weg, sie schaden sich auch gegenseitig. Das Kirchturmdenken ist glücklicherweise überwunden, es gibt eine gute Zusammenarbeit auch mit Kollegen aus anderen Orten", erklärt der Lunzer Bürgermeister Martin Ploderer von der Volkspartei.

Starke Opposition für Scheibbs
"Die Zusammenarbeit mit der Volkspartei im Scheibbser Gemeinderat ist im Großen und Ganzen als sehr gut zu bezeichnen. Der Informationsfluss funktioniert gut, auch mit anderen Gemeinden gibt es immer wieder gemeinsame Projekte. Wir wollen in Scheibbs als starke Opposition wahrgenommen werden, wollen für die Leute da sein und Freiräume schaffen. Manchmal wird leider auch Kritik seitens der Opposition als persönliche Beleidigung wahrgenommen", sagt Stadtrat Johann Huber.