Nationalratswahl 2024
So haben Scheibbs und die Gemeinden gewählt

- Der Bezirk Scheibbs wählt: Alle Infos zur Nationalratswahl 2024.
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Am 29. September 2024 findet die Nationalratswahl statt. 1.295.834 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher geben dabei in 2.553 Wahllokalen ihre Stimme ab. Elf verschiedene Parteien treten an – und so hat der Bezirk Scheibbs gewählt.
SCHEIBBS. Das Duell um den Kanzler ist eröffnet, Niederösterreich hat dabei mit knapp 1,3 Millionen Wahlberechtigten eine gewichtige politische Stimme.
Neben den bereits jetzt im Nationalrat vertretenen Parteien – ÖVP, SPÖ, FPÖ, GRÜNE und NEOS – erweitern BIER, KPÖ Plus, LMP (Liste Madeleine Petrovic), GAZA, MFG und KEINE das politische Spektrum.
So wählst Du richtig und gültig
Wer seine Stimme abgibt, muss den Stimmzettel richtig ausfüllen. Und das geht so: Mit einem Kreuz markiert man zuerst die Partei. Darunter gibt es zwei freie Zeilen, wo du jeweils eine Vorzugsstimme für eine Kandidatin oder einen Kandidaten sowohl von der Bundes- als auch von der Landesliste (Name und/oder Reihungsnummer eintragen) vergeben kannst.
Darunter wiederum finden sich die Namen aller Kandidatinnen und Kandidaten des Regionalwahlkreises, den gewünschten Namen einfach mit einem Kreuz kennzeichnen.
Partei schlägt Vorzugsstimme – wenn Partei und Vorzugsstimme unterschiedlicher Parteien angekreuzt werden, zählt nur die gewählte Partei – die Vorzugsstimme verfällt.

- So sieht der Stimmzettel für die Nationalratswahl in Niederösterreich aus.
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Wahlberechtigte, Stimmzettel & Co.
Bei der Nationalratswahl 2024 sind in Niederösterreich 1.295.834 Menschen wahlberechtigt. Das sind um rund 3.000 mehr als bei der letzten Nationalratswahl vor fünf Jahren. Für den Urnengang der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher wurden 1,56 Millionen Stimmzettel samt Wahlkuverts gedruckt. Rund 3.000 Personen sorgen am Wahltag selbst für einen reibungslosen Ablauf, darunter Wahlhelfer und -helferinnen, Zeugen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gemeinden und Bezirksbehörden – rund 150.0000 Arbeitsstunden fallen somit in Niederösterreich am 29. September 2024 an.

- ÖVP-Bezirksobmann Anton Erber aus Rogatsboden ist mit dem Wahlergebnis keinesfalls zufrieden.
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Volkspartei liegt im Bezirk noch vorne
Es handelt sich um einen absolut historischen Erfolg für die Freiheitlichen: Denn noch nie konnte die FPÖ bei Nationalratswahlen den ersten Platz belegen.
Im Bezirk Scheibbs liegt die ÖVP zwar mit 35,26 Prozent zwar noch vor der FPÖ, die mit 29,56 Prozent den zweiten Platz belegt, zufrieden ist man bei der Volkspartei in der Region allerdings keinesfalls.
"Auch wenn das Ergebnis für uns unerfreulich ist, bleibt zu erwähnen, dass dieses Resultat im Vergleich zu den vergangenen Jahren – insbesondere verglichen mit 2019 – überdurchschnittlich ist. Ein besonderer Dank gilt allen Kandidaten, die sich mit ihrem großen Engagement für den Wahlkampf eingesetzt haben",
sagt ÖVP-Bezirksobmann Anton Erber aus Rogatsboden, der Autohaus-Chefin Elke Aigner aus Gresten ins Rennen geschickt hat.

- Der Bauunternehmer Manuel Brunner aus Purgstall an der Erlauf freut sich über den Erfolg der Freiheitlichen.
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Deutlicher Wahlsieg für die FPÖ
In vier Gemeinden – nämlich in Wieselburg, Wieselburg-Land, Gresten und in Gaming – konnten die Freiheitlichen auf dem ersten Platz landen, was natürlich deren Spitzenkandidaten Manuel Brunner aus Purgstall an der Erlauf ganz besonders freut.
"Ich bin überwältigt, ein großartiges Ergebnis für uns! Ich möchte mich bei jedem Einzelnen unserer Wähler bedanken, für die Unterstützung und das Vertrauen. Wir haben im gesamten Wahlkreis Historisches erreicht und ich freue mich auf fünf gute Jahre. Auf Gemeindeebene heißt es jetzt auch Kandidaten zu suchen und uns in jeder Gemeinde bestens aufzustellen",
so Manuel Brunner.

- Die geschäftsführende SPÖ-Gemeinderätin Jutta Thomasberger geht gestärkt aus dem Wahlergebis hervor.
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Eine bedenkliche Entwicklung
Die Sozialdemokraten konnten im Bezirk mit 16,85 Prozent zwar den gleichen Wert wie im Jahr 2019 erzielen, liegen aber weit abgeschlagen auf dem dritten Platz.
"Natürlich ist das Ergebnis eine große Enttäuschung und die politische Entwicklung in Österreich sehr bedenklich. Es war ein, für mich persönlich sehr intensiver Wahlkampf, in dem wir alles gegeben haben, um für unsere Überzeugungen zu werben. Es war leider diesmal nicht genug, aber wir werden unsere Schlüsse aus dem Ergebnis ziehen und gestärkt aus dieser Wahl hervorgehen",
sagt die geschäftsführende Gemeinderätin Jutta Thomasberger aus Lunz am See über das Wahlergebnis der SPÖ.

- Der Scheibbser Joseph Hofmarcher von den Grünen zeigt sich besorgt über politische Lage in Österreich.
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Die Grünen erleiden Verluste
Die Grünen haben im Bezirk Scheibbs 3,88 Prozent verloren und liegen aktuell bei 5,76 Prozent.
"Es besorgt mich durchaus, dass die Rechte so sehr erstarkt. Obwohl wir alle sehen können, wie Parteien rechts der Mitte den Rechtsstaat und die Lebensgrundlagen, Boden und Sozialleistungen laufend untergraben und verbauen. Die Grünen haben geliefert mit ihren Erfolgen für Natur- und Klimaschutz. Wir werden die gute Arbeit fortsetzen",
so der Grüne Joseph Hofmarcher aus Scheibbs.

- Der Mediziner Philipp Olivier aus Wieselburg-Land geht für die NEOS ins Rennen.
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NEOS und Kommunisten legen zu
Die NEOS konnten hingegen um 0,82 Prozent zulegen und mit 6,94 Prozent die Grünen überholen.
"Ich freue mich über den Zugewinn von NEOS, auch in meiner Heimatgemeinde Wieselburg-Land. Das zeigt, dass wir als ehrliche Reformkraft auch in ländlichen Regionen Wähler gewinnen können",
erklärt Philipp Olivier.
Die KPÖ hat gegenüber 2019 0,48 Prozent mehr Stimmen erreicht und liegt bei 1,52 Prozent.
"Die KPÖ hat mit 2,4 Prozent ihr historisch bestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl geschafft. Auch in Amstetten und Waidhofen konnten wir Zuwächse verzeichnen. Leider hat es für den Einzug in den Nationalrat nicht gereicht. Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns gewählt haben",
sagt Michael Maderthaner.
Ergebnis Bezirk Scheibbs
Zur Information: Das vorläufige Ergebnis der Region wird um 17 Uhr veröffentlicht und laufend aktualisiert – je nach Auszählungsstand.
Nationale Hochrechnung am 29.9., 17 Uhr
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