Waldviertel
Mohn

- Foto: in der Nähe vom Mohndorf Armschlag, Waldviertel
- hochgeladen von Heidemarie Rottermanner
Alle Jahre zieht es uns zur Mohnblüte ins Waldviertel. Ein Meer von Blüten in weiß, rosa und rot. Unzählige Felder mit blühendem Mohn sind eine Augenweide. Wenn man am Rande es dieser Felder steht und den Duft einatmet und die vielen Bienen und Hummeln beobachten kann, dann erfreut es einem das Herz.
Mohn ist mittlerweile eine Leidenschaft der waldviertler Bauern und sie verstehen es sehr gut, diesen zu vermarkten. Unzählige Menschen aus nah und fern, ziehen diese Felder im Sommer an und im Herbst kann man die vielen Produkte aus Mohn bei den waldviertler Bauern verkosten .....
Waldviertler Graumohn - das Gold des Nordens
Kleine Körner, starke Heilkraft, großer Geschmack: Berauschende Inhaltsstoffe hat unser Graumohn keine mehr, eine wahre Versuchung ist der dennoch.
Egal ob süß oder pikant, die kleinen schwarzen Samen schmecken hervorragend und haben schon allein deswegen Suchtpotenzial. Das im Milchsaft des Mohns enthaltene einschläfernde und suchterzeugende Opium-Alkaloid Morphin wurde in unseren Breiten längst aus dem Speisemohn heraus gezüchtet. Gesundheitliche Bedenken beim Verzehr von Mohn sind daher mittlerweile unbegründet. Ganz im Gegenteil hat Mohn als Heilpflanze schmerzstillende und beruhigende Wirkung.
Mohn zählt zu den ältesten europäischen Kulturpflanzen und steht bis heute als Speise- und Zierpflanze hoch im Kurs. Nicht umsonst wurde er 1943 sogar an der Londoner Börse notiert. Seine Wurzeln gehen aber weiter zurück, bis ins 13. Jahrhundert – wie eine Schrift über den Mohnanbau im Waldviertel in der Bibliothek des Stifts Zwettl bezeugt. Auch wenn der Mohn seine wirtschaftliche Bedeutung nach dem Krieg verlor hat, heute ist er wieder auf Erfolgskurs. Zwischen Juni und Mitte Juli wird angebaut. Von Anfang bis Mitte Juli verwandeln sich die Felder in ein weiß-lila-rotes Blütenmeer. Besonders große Chancen das Naturspektakel mitzuerleben hat man im Waldviertel, dem österreichweiten Hauptanbaugebiet des Mohns. Kein Wunder, dass sich insbesondere der Graumohn im schönen Waldviertel heimisch fühlt. Sandiger Boden, viele Sonnentage und kühle Nächte, wer würde hier nicht gerne den Sommer verbringen.
Das blaue Wunder erleben…
Ob Weiß-, Blau- oder Graumohn – alle drei sind wahre Wunderkörner. Aber keine Angst, wir sind nicht geizig und teilen das Geheimnis unserer Wunderwaffe gerne. Weltweit sind über 100 Mohnarten bekannt. Aufgrund der riesigen Anzahl von 30.000 Samenkörnern pro Kapsel gelten sie als Symbol der Fruchtbarkeit, des Glücks und Reichtums. Der Graumohn ist DIE Waldviertler Spezialität. Sein Geschmack ist zart und mild und schmeckt vor allem dem süßen Gaumen. Zum größten Teil wird er händisch geerntet, da sich bei der Reife die Kronen öffnen und der Mohn somit leicht ausgeschüttet werden kann. Der offenen Krone verdankt er auch seinen Beinamen „sehender Mohn“.
Ein Fest für den Mohn
Beim Mohn.Genuss.Herbst im Mohndorf Armschlag, der traditionell am 3. Sonntag im September gefeiert wird, gibt es an den liebevoll dekorierten Kirtagsstandln Mohn in allen Variationen: Graumohn und Weißmohn, Mohnkapseln, Mohnmehlspeisen, Mohnbrände und -liköre, Mohnschokolade, Mohnmarmelade, Mohnölpesto und auch Musik und Brauchtum kommen nicht zu kurz.
https://www.niederoesterreich.at/waldviertler-graumohn
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