Scheibbs: AMS und AKNÖ luden zu einem "Info-Tag"
Das Arbeitsmarktservice und die Arbeiterkammer luden zur gemeinsamen Veranstaltung "WO(MAN) & WORK" in Scheibbs.
SCHEIBBS. Die Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservices Scheibbs lud in Kooperation mit der Arbeiterkammer unter dem Motto "WO(MAN) & WORK" zu einem Info-Tag für Frauen und Männer, die sich nach familiär bedingten Unterbrechungen des Berufslebens wieder in Richtung Arbeitsmarkt orientieren.
"Je schwieriger die Lage am Arbeitsmarkt ist, desto notwendiger werden kompetente Beratung und gründliche Vorbereitung auf einen gelungenen beruflichen Wiedereinstieg", erklärt der AMS-Leiter Josef Musil.
Experten geben Auskunft
Expertinnen und Experten des Arbeitsmarktservice, der Arbeiterkammer NÖ, der NÖ Gebietskrankenkasse, des NÖ Hilfswerkes sowie von der Frauenberatung Mostviertel informierten dabei interessierte Wiedereinsteiger zu den Themen Arbeitsmarkt und Jobsuche, Aus- und Weiterbildung, Kinderbetreuung, finanzielle Leistungen, Rechtsansprüche und vieles mehr.
Frauen am Arbeitsmarkt weiter unter Druck
Ende Februar waren insgesamt 1.241 Personen beim AMS Scheibbs arbeitslos gemeldet.
Während die Zahl der jobsuchenden Männer gegenüber dem Jänner 2015 um 100 Personen bzw. um 10,4 Prozent auf insgesamt 861 zurückgegangen ist, ist jene der Frauen im Vorjahresvergleich um drei Betroffene (plus 0,8 Prozent) angestiegen.
Insgesamt 380 Frauen waren Ende Februar im Bezirk Scheibbs arbeitslos. 65 von ihnen waren Wiedereinsteigerinnen nach der Babypause. Das sind um sieben Frauen oder 12,1 Prozent mehr als im Vergleich zum Februar des Vorjahres.
Je schlechter die Ausbildung, desto größer die Gefahr arbeitslos zu werden – dieser Umstand trifft vor allem auf Frauen zu! Im Schnitt des Jahres 2015 lag der Anteil der Niederösterreicherinnen, die nur einen Pflichtschulabschluss vorweisen konnten, bei 45,9 Przent. Bei Männern hat dieser Anteil 41,5 Prozent betragen.
Trotz einer, in den letzten Jahren laufenden Erhöhung der Erwerbsquote der Frauen liegt diese in Niederösterreich mit 76,3 Prozent weiterhin noch deutlich unter jener der Männer (79,9 Prozent; jüngste Daten aus 2014). 80 Prozent der Personen, die in Teilzeit arbeiten, sind Frauen!
"Nach wie vor stellen wir fest: Verschlechtern sich die Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt, so trifft das vor allem jene, die aus verschiedenen Gründen – zum Beispiel niedrigere Qualifikation, Betreuungspflichten und deshalb geringere zeitliche Flexibilität – schlechtere Chancen haben, beruflich Fuß zu fassen. Frauen laufen also Gefahr, verdrängt zu werden bzw. sich vom Erwerbsleben ganz oder teilweise zurückzuziehen", weiß AMS-Leiter Musil.
AMS: Erfolgreich für und mit Jobsuchenden unterwegs
Dass aber auch in schwierigen Zeiten der Weg zurück ins Berufsleben erfolgreich verlaufen kann, zeigen die folgende Fakten.
754 Frauen aus dem Bezirk Scheibbs ist im letzten Jahr nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit die Rückkehr ins Erwerbsleben gelungen. Trotz angespannter Arbeitsmarktlage sind dies in Summe um 10,9 Prozent mehr Arbeitsaufnahmen als im Jahr 2014. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres haben bereits 114 Frauen ihre Arbeitslosigkeit mit einem beruflichen Wiedereinstieg beendet – ein Plus von 15,2Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
145 Frauen nach der Familien- oder Babypause haben sich im letzten Jahr auf ihre Rückkehr ins Berufsleben mit einem AMS-geförderten Aus- und Weiterbildungsangebot vorbereitet bzw. einen passenden Arbeitsplatz gefunden. Seit Jahresbeginn 2016 haben bereits sieben Wiedereinsteigerinnen die Rückkehr ins Erwerbsleben geschafft und weitere neun die Aus- und Weiterbildungsangebote des AMS genutzt.
Breitgefächertes Angebot für einen erfolgreichen Berufseinstieg
Um die Erwerbsbeteiligung der Frauen zu fördern bzw. die Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt zu verhindern, setzt das Arbeitsmarktservice folgende Schwerpunkte: maßgeschneiderte Unterstützung beim Berufseinstieg nach der "Familienpause" sowie Förderung von hochwertiger Aus- und Weiterbildung.
Mit Kompetenz zurück ins Berufsleben
Ein maßgeschneidertes Seminarangebot für WiedereinsteigerInnen bietet das AMS mit zwölfwöchigen halbtags geführten Kursen "Wiedereinstieg mit Zukunft".
Heuer haben bis zu 1.070 Niederösterreicherinnen Gelegenheit, ihre berufliche Zukunft neu zu planen, sich auf den Wiedereinstieg in der Gruppe mit "Gleichgesinnten" gut vorzubereiten und jenen Job zu finden, der zu ihnen passt.
Mit den niederösterreichweit flächendeckend eingerichteten Frauenberufszentren steht jobsuchenden Frauen ein maßgeschneidertes Programm zur Perspektivenentwicklung zur Verfügung.
Das Angebot des Frauenberufszentrums umfasst sowohl Einzelberatung als auch Coachings und Workshops in Gruppen. Inhalt der Einzelberatung ist eine Qualifizierungsberatung mit dem Angebot, anschließend einen Kurs aus dem AMS-Programm oder auch am freien Bildungsmarkt zu nutzen. In den Gruppenworkshops werden Themen wie Bildungs- und Laufbahnplanung, Gesundheitsförderung, EDV-Grundlagen, Bewerbungstraining behandelt.
Ausbildungen in handwerklich-technischen Berufen
"Wir bieten Frauen attraktive Sprungbretter in Berufe, die bislang noch überwiegend von Männern ausgeübt werden. Damit leistet das AMS einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Einkommensnachteile von Frauen und der geschlechtsspezifischen Segregation am Arbeitsmarkt", so Musil weiter.
Das Programm FiT – Frauen in Handwerk und Technik – beinhaltet ein umfassendes und auf den individuellen Bedarf ausgerichtetes Beratungs- und Kursangebot mit dem Ziel, Frauen eine Ausbildung bis hin zum Lehrabschluss in einem handwerklich-technischen Bereich oder sogar ein entsprechendes Fachhochschulstudium zu ermöglichen. "Auch Wiedereinsteigerinnen nehmen dieses Kursangebot gerne in Anspruch", weiß der AMS-Chef Josef Musil.
Weitere Infos unter Tel. 07482/42503-100 bzw. unter Tel. 0664/8343864 sowie hier.
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