RMagazin Buchtipp: Michael Köhlmeier – "Von den Märchen - Eine lebenslange Liebe"

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Der Marxist und das Mädchen – von Mirjam Dauber.
Haymon schwärmt. Und Michael Köhlmeier liebt. Schon sein ganzes Leben lang liebt der Vorarlberger Autor Märchen. Dass dies nicht eine sentimentale Verehrung, sondern eine Faszination ist, die auch harte Prüfungen mit sich brachte, erzählt er in seinem neuesten Buch. Es könnte nicht treffender sein: In die Wiege gelegt wurde ihm die Leidenschaft für Märchen von seiner Großmutter. Sie las nicht vor, sie erzählte, aber nicht voller Inbrunst, sondern klar, teilweise sogar etwas teilnahmslos, mit einer schlichten Selbstverständlichkeit. „Herr Korbes“, ein Märchen der Brüder Grimm, begleitet ihn bis heute. Es machte ihn selbst zum Erzähler, hinter einem Bretterverschlag auf der halbfertigen Terrasse, für den Nachbarsbuben Richard spann er die Geschichte weiter. Der Nachbarsbub ist heute ein pensionierter Volksschullehrer, Nachbar ist er noch immer, auch über Märchen spricht man wieder. Der Vater Köhlmeiers hatte wenig Sinn für Romantisches, war Realist, auch er ein Erzähler. Er unterhielt die Familie mit lebendigen Geschichten über Kaiser und Generäle, über Kriege und Frieden, aber ein „Es war einmal...“ kam ihm nicht über die Lippen, war ihm peinlich und unangenehm. Eine heimliche Liebe war es für Köhlmeier auch während des Studiums, ein Widerspruch, galten Märchen als nationalistisch, rückwärtsgewandt, „völkisch“. Ein überzeugter Marxist und Märchensammler, wie kann das sein? Köhlmeier bedient sich in diesem Buch nicht nur an der eigenen Biografie, er liefert auch wertvolle Einblicke in Theorie und Hintergründe. Um schlicht zum Ergebnis zu gelangen, dass Märchen einfach nur eins sein müssen: wirklich gute Geschichten. „Von den Märchen“ ist Band 1 der Reihe „Haymon schwärmt“.


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