Lkw-Terminal Enzersdorf: Schwadorf zieht Notbremse
Enzersdorf ohne Verkehrskonzept: Schwadorf ändert Umfahrungspläne. Auch Ebergassing fürchtet Lkw-Hölle.
Der mit den Nachbargemeinden nicht abgeprochene geplante Riesen-Terminal in Enzersdorf veranlasst als erstes die Schwadorfer zu einem entscheidenden Schritt.
Wegen "Logistikzentren"
"In Anbetracht dessen, dass in der angrenzenden Umgebung von Schwadorf große, verkehrsanziehende Logistikzentren und weitere Betriebebsgebiete vor der unmittelbaren Umsetzung stehen, ist mit weiteren zusätzlichen Verkehrsbelastungen in der Ortsdurchfahrt B10 zu rechnen", so der Gemeinderat. Laut Verkehrszählungen rollen täglich rund 10.000 Pkw und 1000 Lkw durch Schwadorf. Entlang des Flughafengeländes ist zwar die B60 als Umfahrung für Schwadorf, Enzersdorf, Klein-Neusiedl und Fischamend geplant. Doch das kann dauern. Dazu kommt der Streit um die 3. Piste, der das an sich fixe Projekt negativ beeinflussen könnte. "Deshalb wollen wir die Ortsumfahrung parallel zur B10 von diesem Projekt entkoppeln", erklärt Bürgermeister Jürgen Maschl.
3x so groß wie "Spar"
Mit der Angst vor Tausenden Lkw aus West und Ost, die in Enzersdorf Waren umschlagen sollen, stehen die Schwadorfer nicht allein da. Fischamend und Klein-Neusiedl wären ebenfalls massiv betroffen von dem Projekt, für das es noch kein Verkehrskonzept gibt.
Und auch in Ebergassing, das nach Jahren Frieden mit dem funktionierenden "Spar"-Logistikzentrum geschlossen hat, herrschte Unruhe beim Gemeindrat. Denn der Terminal Enzersdorf ist drei Mal so groß. Man fürchtet Lkw-Kolonnen aus und nach südlicher Richtung. Für Schwadorfs Bürgermeister Maschl ist die Resolution auch ein Zeichen dafür, dass die vom Lkw-Verkehr gepeinigte Ortschaft jetzt Priorität in der Straßenplanung hat: "Mit der Umfahrung muss sofort begonnen werden."
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