100 Jahre und viel erreicht

Der erste Frauentag fand im März 1911 statt. Die sozialistischen Frauen demonstrierten damals für das Wahlrecht - seitdem hat sich viel geändert, aber eben noch nicht genug!
RANNERSDORF (neum). Der Veranstaltungsraum der Rannersdorfer Stuben war bis auf den letzten Platz gefüllt. Frauen wie auch Männer kamen, um das 100 jährige Jubiläum der sozialistischen Frauenbewegung zu begehen.

Hoher Besuch
Für Bundesfrauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (siehe Bild) ein guter Grund Schwechat wiedereinmal einen Besuch abzustatten und über eines ihrer Lieblingsthemen zu referieren. „Aus politischer Hinsicht, waren Frauen bei den letzten Wahlen immer wahlentscheidend und es ist wichtig, dass es nicht als selbstverständlich betrachtet wird, wenn sich Frauen neben vielen anderen zeitaufwändigen Tätigkeiten politisch engagieren“, streute die Ministerin den SP-Frauen Rosen.
„Aber es gibt noch viel zu tun“, erinnert Heinisch Hosek, „denn noch immer herrscht Gleichberechtigung in vielen Fällen nur auf dem Papier.“

Lange Geschichte
Vor hundert Jahren sind österreichische Aktivistinnen auf die Ringstraße gegangen, um für das Wahlrecht zu protestieren, in den 1950er Jahren sollten sie wieder hinter den Herd und in den 1960er und 70er-Jahren kämpften sie für die Fristenregelung, mehr Mitspracherecht und gleiches Gehalt für gleiche Arbeit. Was die Gehaltsschere betrifft, gehört Österreich in Europa noch immer zu den traurigen Schlusslichtern, so Heinisch-Hosek abschließend.

Zur Sache
Errungenschaften der Frauenbewegung
1. Arbeiterinnenrechte
2. Frauenwahlrecht 1919
3. Fristenregelung 1975
4. Familienrechtsreform
5. Gleichbehandlungsgesetz: „Gleicher Lohn, für gleiche Arbeit“ 1975
6. Gewaltschutzgesetz 1997
7. Ausbau der Kinderbetreuung mit dem Ziel Frauen nach der Karenz wieder schneller in die Arbeitswelt entlassen zu können
8. Einkommenstransparenz 2011

Weitere Ziele sind die Durchsetzung einer fixen Frauenquote und nach wie vor Halbe-Halbe im Haushalt.