"WienAIR"
Sport und Spaß beim Hitze-Skispringen mit Himberger Sieg
Wenn die Thermometer in der Region Schwechat 32 Grad zeigen, dann gehen knapp 70 Kinder ernsthaft Skispringen: Die Stadtadler, der einzige Skisprungclub in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland, haben am Mariä Himmelfahrt-Feiertag die erste „WienAIR“ gefeiert, die erste Skisprung-Landesmeisterschaft in dieser Dimension. Ein zehnjähriger Himberger holt sich dabei den Sieg.
HIMBERG. So laut und euphorisch war es auf den Ganzsteinschanzen lange nicht mehr: 250 Skisprungfans feiern die neuen, kleinen und größeren Wiener Landesmeister. Auch der slowakische Nachwuchskader und die Skisprungclubs SC Erzbergland, WSV Murau, ESV Mürzzuschlag und WSV Ramsau sind zur „WienAIR" angereist und haben sich mit den Stadtadlern spannende Wettkämpfe geliefert.
Kleine & größere Überflieger
Paul Kaman, der achtjährige Stadtadler aus Himberg (NÖ), ist dabei souverän zum Landesmeistertitel geflogen. Ihm sind Weiten von 25,0 und 24,5 Metern gelungen. Bei den gleichaltrigen Mädchen krönt sich Helena Fessl (9) aus Wien-Döbling mit Sprüngen auf 18,5 und 17,5 Meter zur Landesmeisterin in ihrer Altersklasse. Auf der größten Schanze zeigen dann Kinder und Jugendliche ab elf Jahren ihre Flugqualitäten. Fridolin Hauser (12) aus Wien-Hernals springt zwei Mal 48,0 Meter und damit in seiner Alterklasse zum Landesmeistertitel. Für die „Hobbyadler", also die erwachsenen Wienerinnen und Wiener, die ebenfalls hobbymäßig Skispringen, siegt Thomas Wadsak (22) aus der Inneren Stadt mit 55,0 und 54,5 Metern.
Große Ehre für den Skisprung-Nachwuchs
Seine kleine Schwester hätte ihn vermutlich geschlagen, springt sie mit erst 16 Jahren doch mittlerweile im Kader des Österreichischen Skiverbands und als erste Stadtadlerin im Continental Cup. Meghann Wadsak hat stattdessen das Freizeichen für die Skispringerinnen und Skispringer gegeben. Der erste Wiener Jugendweltmeister und Jugend-Olympiasieger im Skispringen, Louis Obersteiner (19) aus der Donaustadt hat sich als Servicemann für die Kinder und Jugendlichen zur Verfügung gestellt. Beide Top-Stadtadler haben außerdem gemeinsam mit dem Neo-Wiener Mario Innauer (33), zurückgetretener Weltcupspringer vom SV Innsbruck-Bergisel und seit fast zwei Jahrzehnten unübertroffener Schanzenrekordhalter in Mürzzuschlag, den Kindern und Jugendlichen die Medaillen und Trophäen übergeben.
„Wir haben uns vorgenommen, dass sich die österreichischen und - diesmal sogar die slowakischen - Skisprung-Kinder und Jugendlichen bei der 'WienAIR' wie die Stars bei einem Weltcup-Springen fühlen sollen. Der Gänsehaut, der Spannung und dem Jubel bei der Siegerehrung nach sind wir dem dank wahnsinnig vieler Helferinnen und Helfer hoffentlich ganz nahe gekommen“
bedankt sich Stadtadler-Vorsitzender Florian Danner bei den gut 200 Vereinsmitgliedern, die nicht nur angefeuert sondern auch in der Organisation kräftig angepackt haben.
Dass ausgerechnet die Bundeshauptstadt solche Erfolge im Skispringen feiert, ist außergewöhnlich. Die Stadtadler sind nach wie vor der einzige Skisprungclub Österreichs ohne eigene Trainingsmöglichkeit. Seit Jahren kämpfen sie für eine Nachwuchs-Schanze im Ganzjahres-Mattenbetrieb in Wien oder dem Umland. Derzeit fahren die Trainerinnen und Trainer jedes Wochenende mit den Kindern in die Steiermark, nach Oberösterreich, Salzburg oder Kärnten.
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