Zu alt zum Fahren? 77 und noch alle Scheine
Teil 7 der Serie "Steig ein" beschäftigt sich mit Senioren am Steuer. Routine und Ruhe haben ihre Vorteile.
Das Thema "Senioren am Steuer" beschäftigt auch die Experten vom Verkehrsclub Österreich. Demnach ist die Zahl der tödlich Verunglückten pro 10.000 der Altersgruppe drei Mal so hoch wie im Schnitt und fast doppelt so hoch wie in der Risikogruppe der 15- bis 24-Jährigen, wie eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.
Auch die 75- bis 84-Jährigen weisen pro 10.000 Personen mehr Verkehrstote auf als die 15- bis 24-Jährigen.
Bessere Bilanz
Anders bei der Anzahl der Verletzten: Pro 10.000 Personen der Altersgruppe weisen die über 85-Jährigen um rund die Hälfte weniger im Straßenverkehr Verletzte auf als der gesamte Bevölkerungsschnitt. Bei den über 85-Jährigen ist etwa jeder dritte tödlich Verunglückte dieser Altersgruppe ein Pkw-Lenker.
77 und alle Scheine
Eberhardt Riegler aus Schwechat, der gemeinsam mit seiner Frau ein engagierter Kämpfer für das Kinderhilfswerk ist, versteht es nicht nur, Spendengüter nach Rumänien zu transportieren.
"Ich bin auch ein fitter Lenker. Ich habe alle Führerscheinklassen und sogar den Pilotenschein gemacht", wischt er jegliches Argument gegen Senioren-Lenker weg. Der Helfer ist fit, hält sich auch fit.
Mit seinen 77 Jahren fühlt sich Riegler auch weiterhin sicher hinter dem Steuer: "Ich hatte noch keinen Unfall in meinem Leben."
Dieses Ziel hat auch Johann S.: "Ich fahre natürlich nicht mehr so rasant wie in jungen Jahren. Mit dem Alter wird man ruhiger.". Der 51-Jährige, der sich in Kledering mit Autos beschäftigt, weiß zudem, dass man beim heutigen Verkehrsaufkommen in der Stadt und am Stadtrand ohnehin nicht sicher ist, wenn man aufs Gas steigt.
In etwa 20 Jahren wird jeder vierte Verkehrsteilnehmer über 65 Jahre alt sein.
Unfallstatistik
Bei den 26- bis 40-Jährigen sind tödliche Kollisionen gleichermaßen auf Fahrfehler und Beobachtungsfehler zurückzuführen. Bei den über 65-Jährigen überwiegen mit Abstand die Beobachtungsfehler als Unfallursache, das aber bei vergleichsweise wesentlich geringeren Geschwindigkeiten.
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