Culture on the road in Simmering

Edytha Kopetzki mit ausgedruckten Symbolen der rechtsextremen Gesinnung | Foto: Elisabeth Mondl
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  • Edytha Kopetzki mit ausgedruckten Symbolen der rechtsextremen Gesinnung
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Der 12-jährige Lukas schreibt seine Gedanken in korrekten Reimen nieder, der 15-jährige Tomislav interviewt Leute auf der Straße: „Was sagt ihr zum Thema Ausländer?“ Edytha erklärt, dass Rechtsradikale ihre Zeichensprache und Symbolik oft aus nicht-faschistischen Bereichen kopieren!

Die Gratis-Workshops des Jugendzentrums Simmering zeigen den Schülern ihr Potenzial und klären über faschistische Gefahren auf. Bei „Culture on the Road“, einem Projekt des Berliner Archivs für Jugendkulturen e.V. touren junge Menschen aus Jugendszenen österreichweit, um politische Bildung mit Experten schmackhaft zu machen.

Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich praktisch und lustvoll mit wichtigen Themen der politischen Bildung auseinanderzusetzen. Themen wie Rechtsextremismus, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homophobie, Gewalt und Demokratie werden seit 2002 vom Projekt Jugendlichen ab 14 Jahren erklärt.

Rechte Symbole
Hier geht es um die verschiedenen Symbole und Zeichen, die von Rechtsextremisten häufig benutzt werden, sowie um Kleidung und Marken, die von diesen gerne getragen werden. Aber auch um die Frage, wie Jugendliche ganz cool gegen Rechts und gegen Diskriminierung auftreten können.

„Kennt ihr die Mai-Krawalle? Eigentlich dreht sich der 1. Mai um den Wert der Arbeit. Immer wieder nutzen Neo-Nazis den Tag, um die Greuel der NS-Zeit gutzuheißen. Die Krawalle ziehen dann linke und rechte Extremisten an“, erklärt Edytha Kopitzki. Die Problematik der Symbolik: „Linke und rechte Gruppierungen können sich oft in der Ästhetik gleichen. Skinheads standen ursprünglich für linksgerichtete Hafenarbeiter in England. Rechtsradikale nahmen den Extrem-Kurzhaarschnitt als Symbol für Rassismus, um ihre Weltansicht zu verbreiten.“

Anti-AntiFa, Keltenkreuz, Hakenkreuz, SS-Muster werden im Workshop entlarvt, damit sie niemanden mehr irreführen.

HipHop und Rap
Nach einer kurzen audiovisuellen Einführung in das Thema und einigen praktischen Rhythmus-, Reim- und Dynamik-Übungen bekommen die Jugendlichen die Gelegenheit, einen eigenen Raptext zu verfassen und zu performen.

„Die Kids lernen bei mir von der Entstehung von HipHop. Musik auf der Straße war immer politisch und nicht hasserfüllt“, gibt Chris Henry, selbst HipHopper, zu verstehen. „Dieser Stil hat nichts mit Gangster-Image zu tun. Menschen haben Berührungsängste mit dieser Musik, weil Gangster-Rap und HipHop nicht von außen, durch die Kleidung, zu unterscheiden ist, sondern nur durch den Charakter und die Texte.“

Bushido, Sido und Co.
Fans von Bushido, Sido und Co. saugen die Lehren von Henry auf. „Wir versuchen, das Lampenfieber zu bekämpfen. Jeder HipHopper muss einen Drang haben, zum Mikro zu greifen und seine Message anzubringen.“

Die Veranstaltung im Simmeringer Jugendzentrum fand in Kooperation mit Boja (Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit) und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Wirtschaft und Jugend statt.

Workshop: Video
Welche Möglichkeiten gibt es, mit Video selbstbestimmt, kreativ und individuell eigene Lebenswelten, Interessen und Probleme darzustellen? Hier werden die Grundlagen im Umgang mit Kamera, Schnitt und Film-Vorbereitung sowie Dreh vorgestellt und in der Praxis erprobt. Workshopleiter Tom Ben stellt großteils nur das Material zur Verfügung: „Die Jugendlichen hier sind so offen, gehen auf die Straße und befragen Gemeindebewohner grad raus!“ Kinder mit einer großen News-Kamera werden augenscheinlich mit mehr Respekt behandelt: „Wenn wir die Leute vor der Kamera fragen, was sie zum Thema Ausländer sagen, antworten sie ruhig, klar und höflich“, erzählt Mario von seinen Ausflügen mit dem Mikrofon.

„Es ist schlimm. Menschen sind entweder extrem ausländerfeindlich oder Befürworter für Migration. Dazwischen gibt’s nichts!“ Die Polarisierung die die Problematik durch die politische Rhetorik in Wien hervorruft, wird perfekt eingefangen und auf Film gebannt.

Jeder Workshop greift in den anderen. Politische Themen werden erfolgreich an die Kinder vermittelt.

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