Lobautunnel und S1
Gärtner kämpfen weiter für das Grundwasser

  • Sollte das Konzept der Asfinag für den Lobautunnelbau scheitern, müssen die Gärtner entschädigt werden.
  • Foto: Zen Chung/pexels
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Grundwasserversorgung im Elften durch Lobautunnelbau gefährdet – jetzt gibt es neue Bescheide.

WIEN/SIMMERING. In der Vergangenheit haben sich einige Lücken in der Planung der S1 Außenring Schnellstraße zwischen Schwechat und Süßenbrunn aufgetan. Eines der Hauptprobleme: Es würde zu einer erheblichen Verschlechterung der Grundwasserversorgung in einigen Gebieten führen – auch für umliegende Gärten und Landwirtschaftsbetriebe im 11. Bezirk.

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Konkret geht es um den zweiten Bauabschnitt des Vorhabens. Dieser reicht vom Knoten Schwechat bis Groß-Enzersdorf. Seitens der Asfinag wurden die Unterlagen zur wasserrechtlichen Genehmigung vor einem halben Jahr eingereicht. Bei dem Vorhaben ging es um die Bewilligung einer Brunnenanlage zur Gewinnung von Grundwasser für die Bauphase.

  • Für den zweiten Bauabschnitt bräuchte man große Mengen an Wasser. Dieses könnte den Landwirtschaftsbetrieben dann fehlen.
  • Foto: Grafik: bz/Piroutz
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Die Asfinag beteuert, dass für die Errichtung des Tunnels selbst nur geringe Wassermengen benötigt werden. Eine Zuleitung aus der Donau wäre aber nur sehr aufwändig über extra zu verlegende Leitungen möglich, deshalb sollen dafür Ersatzbrunnen errichtet werden. Diese werden nach Ende des Baus wieder zurückgebaut, heißt es.

Entschädigung zugesichert 

"Wir Gärtner sind prinzipiell nicht gegen den Bau der S1. Wir brauchen aber eine Wasserabsicherung", erläutert Leopold Prochazka, ehemaliger Bezirksrat in Simmering und stellvertretender Obmann der Wiener Gärtner. Er hat sich der Sorgen der Betroffenen angenommen und über 150 Beschwerden aus Simmering und der Donaustadt an die Behörden weitergeleitet.

Die Antwort von den zuständigen Behörden in Wien und Niederösterreich ist nun da. Es heißt darin, dass die Asfinag ein Fachkonzept 18 Monate vor Baubeginn festlegen muss. Sollte es theoretisch in Ordnung sein, in der Praxis aber scheitern, müssen die Gärtner entsprechend entschädigt werden.

  • Gärtner und Landwirte in Simmering sorgen sich um den Grundwasserbestand aufgrund des geplanten Bau des Lobautunnels.
  • Foto: pixabay/RyanMcGuire
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Die Asfinag betont, dass sichergestellt wird, dass alle Nutzer zu jeder Zeit ausreichend Wasser zur Verfügung haben werden. Die tatsächliche Umsetzung der einzelnen Maßnahmen erfolgt in individueller Planung, abhängig von der jeweiligen Situation und der Ausgestaltung der Brunnen vor Ort.

Grundwasser-Sorge bleibt

Laut Gutachten muss für den Ernstfall Ersatzwasser bereitgestellt werden. Vorgeschlagen werden entweder Wasserleitungen aus dem öffentlichen Netz oder Tankwägen, die mit Wasser gefüllt sind. "Die betroffenen Gebiete sind einige Hektar groß. Da wird viel Wasser benötigt, vor allem in der Hochsaison. Egal wieviele Tankwägen kommen würden, es würde nicht reichen, um den Wasserbedarf zu decken", gibt Prochazka zu Bedenken. Trotzdem bleibt er optimistisch: "Wir erkennen an den Stellungnahmen der Asfinag und der Behörden, dass wir ernstgenommen werden. Leider ist es in manchen Bereichen aber noch zu wenig."

Er spielt darauf an, dass der Grundwasserspiegel der beeinträchtigen Brunnen um bis zu 25 Prozent sinken könnte: "Wenn das passiert, können wir am Brunnenboden tanzen, weil es dann so trocken sein wird", so Prochazka. "Grundwasserabsenkungen in größerem Ausmaß treten ausschließlich nur über abgegrenzte Zeiträume im unmittelbaren Nahbereich von zu errichtenden Brunnenanlagen auf, diese liegen abseits der gärtnerischen Grundwasserentnahmen", erklärt hingegen die Asfinag.

Die Gärtnervereinigung plant nun eine Eingabe mit ihren noch bestehenden Bedenken einzureichen. Die Asfinag ist nach eigenen Angaben um eine einvernehmliche Lösung bemüht.

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