Weihnachten wie damals
Gangwohnung und Laubsägen
Backen mit Mama und Grammelpogatschen. Eine Erinnerung an Weihnachten in Simmering.
SIMMERING. Aufgewachsen ist Karoline Seemann in der Leberstraße, gemeinsam mit zwei Brüdern und einer Schwester. "Die war aber 14 Jahre älter und ich war schon mit fünf Jahren Tante", erklärt die Simmeringerin. "Gewohnt haben wir in einer Gangwohnung, wo alle vorbei mussten. Wir hatten nur Zimmer und Küche", erinnert sie sich.
Weihnachten war für sie immer etwas Besonderes. Bereits mit sieben Jahren hat sie ihrer Mama beim Backen geholfen, etwa beim Ausstechen der Kekse.
Klar, dass sie diese auch gerne gegessen hat. "Zur Oma wollte ich zu der Zeit nicht", verrät sie. Grund waren die Grammelpogatschen, die sie immer um Weihnachten den Kindern gab. Und das Salzgebäck hat Seemann nie geschmeckt.
Papa als Christkind
"Zu Weihnachten hat es immer gebackenen Fisch gegeben", weiß die Simmeringerin noch. Und am Christtag gab’s dann Fleisch: einen Schopfbraten mit Kraut und Knödeln. "Am Heiligen Abend ist dar Papa immer kurz vor der Bescherung verschwunden", so Seemann. Kurz darauf klingelte das Christkind und die Geschenke lagen unter dem Baum. "Das war etwa ein Tischkegelspiel, eine Laubsäge für meine Brüder, mit der ich dann auch bastelte oder eine Rodel, die wir dann auch gleich am Laaer Berg ausprobieren mussten."
Selbst Gebasteltes am Baum
Der Baum war mit Passionsgebäck, Äpfeln, Nüssen und eingepacktem Würfelzucker behängt. "Es war besinnlicher als heute", so die Simmeringerin. "Wir haben damals auch den Christbaumschmuck selbst gebastelt." So wurde die Laubsäge in den Folgejahren etwa dafür verwendet, Ringe und Sterne für die Tanne auszusägen.
"Ich habe mir immer eine Puppe gewünscht, aber nicht bekommen", weiß Seemann noch heute. "Dafür habe ich eine richtig große Puppenküche gehabt."
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