Hauptbahnhof für Güter ist in Betrieb
Inzersdorf: Auf einer Größe von 77 Fußballfeldern ist ein Knotenpunkt für den europäischen Güterverkehr entstanden.
LIESING. Es sind Zahlen der Superlative. Rund 246 Millionen Euro haben die ÖBB investiert. Nach drei Jahren Bauzeit wurde das Güterzentrum am südlichen Stadtrand von Wien feierlich eröffnet.
Der neue "Hauptbahnhof für Güter", wie ihn ÖBB-Sprecherin Juliane Pamme bezeichnet, befindet sich an der Schnittstelle zwischen der Pottendorfer Eisenbahnlinie und der Außenring Schnellstraße S1.
Der Ort wurde bewusst gewählt, denn hier kreuzen sich drei Transportwege mit strategischer Bedeutung für den europäischen Güterverkehr: Die baltisch-asiatische, die Rhein-Donau- und die orientalische Achse: "Damit wird Wien zur Drehscheibe für Fracht von beziehungsweise nach Süd- und Osteuropa; in weiterer Folge auch nach Übersee", so Pamme weiter.
Von Wien in die Welt
Das neue Güterzentrum soll Verbindungen zur Nordsee, zum Schwarzen Meer sowie zu den großen Adriahäfen sicherstellen. Wichtig ist dabei auch die Rolle des Terminals als Schnittstelle zwischen Lkw- und Bahnverkehr.
"Güter können hier effizient auf den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene verladen und weiter zu ihren Zielen transportiert werden", erklärt Pamme. "So können kosteneffiziente Transportbeziehungen aufgebaut und neue Märkte erschlossen werden."
Testphase erfolgreich
Damit bei so einem Riesenprojekt alles gut funktioniert, ist viel Vorbereitung nötig. Wenn das neue Güterzentrum am 11. Dezember in Vollbetrieb geht, hat es bereits eine Testphase inklusive Lastwagen-Betrieb von zwei Monaten hinter sich. Ab dem Jahr 2017 sollen hier 50 Züge pro Woche abgewickelt werden.
Keine Konkurrenz
Für die Ostregion Österreichs wird das neue Terminal eine Reihe von Standortvorteilen bringen, so die ÖBB. Vor allem der innerstädtische Bereich soll entlastet werden. "Es wird weniger Güterzug- und Schwer-Verkehr in der Innenstadt geben", sagt Juliane Pamme.
Trotz aller Superlative soll das Güterzentrum Wien Süd keine Konkurrenz zu bestehenden Drehkreuzen darstellen. So sieht man sich als eine Ergänzung zu den Wiener Häfen, mit der Import und Export gefördert werden sollen. Mit den Wiener Häfen wird eine Kooperation angestrebt.
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