Weissenböckstraße
Parkpickerl-Situation verärgert Anrainer
Anrainer sind empört: Seit der Einführung des Parkpickerls ist die Weißenböckstraße Tag für Tag zugeparkt.
SIMMERING. Seit 28 Jahren wohnt Walter Zabloudil im Gemeindebau an der Weißenböckstraße. "So etwas habe ich noch nie erlebt", sagt er. Seit das Parkpickerl eingeführt wurde, herrscht ein Verdrängungseffekt, die Autos werden entlang der Weißenböckstraße geparkt.
"Firmenautos und Ostblock-Maseratis blockieren hier alles", so der Anrainer. Kommt er nach Hause, muss er entweder lange suchen oder am zweiten Tor des Zentralfriedhofs parken und mit der Straßenbahn weiterfahren. "Das ist ein Affront und wir fühlen uns diskriminiert – wir gehören nicht dazu", so Zabloudil. Lange hat er gekämpft, sich auch mit der Bezirkspolitik in Verbindung gesetzt. Das hat jetzt ein Ende, wie er sagt. "Ich bin frustriert, weil nichts passiert und werde jetzt auch nichts mehr machen." Zwar kamen vier neue Parkplätze, vier andere wurden jedoch wieder weggenommen. "Im Grunde ärgere ich mich nicht über die Parkplätze, sondern über die Ungerechtigkeit", sagt der Anrainer. "Wie kann es sein, dass Frauen nachts zu Fuß nach Hause gehen müssen, weil sie keinen Parkplatz finden."
Situation verschlechtert
Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) versteht die Problematik. "Die derzeitige Zonen-Einteilung geht auf eine Befragung der Bezirksbürger zurück. Die Parkplatzsituation hat sich in manchen Bereichen aber extrem verschlechtert."
Konkret nennt er neben der Weißenböckstraße auch noch den Wilhelm-Kreß-Platz. Dennoch: "Fakt ist: Im März gab es einen einstimmigen Beschluss des Bezirksparlaments auf Evaluierung der Parkplatzsituation. Das heißt, dass alle Parteien dafür gestimmt haben. Und daran muss ich mich als Bezirksvorsteher natürlich halten." Im Februar soll eine Evaluierung der Stadt Wien vorliegen. Dann sind alle Parteien im Bezirk aufgerufen, anhand der Ergebnisse Maßnahmen zur Verbesserung der Parkplatzsituation vorzuschlagen. "Meine Meinung dazu ist hinlänglich bekannt: Ich habe mich schon immer für eine wienweite Parkpickerl-Lösung ausgesprochen", so Stadler. Das käme auch Anrainer Zabloudil entgegen.
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