Thema „Brandgefahren – Brandprävention“ in der Glaubenskirche
„Problem, dass Menschen Feuer unterschätzen“

Dominik Zeidler von "Die Helfer Wiens" machte bei der Premiere der Veranstaltungsreihe "Glaubenskirche im Gespräch mit..." die Gefahren des Feuers mehr als nur deutlich.
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  • Dominik Zeidler von "Die Helfer Wiens" machte bei der Premiere der Veranstaltungsreihe "Glaubenskirche im Gespräch mit..." die Gefahren des Feuers mehr als nur deutlich.
  • hochgeladen von Christian Buchar

Im Ernstfall kann es sehr, sehr schnell gehen. Schon fünf bis 40 Sekunden können, je nach Trockenheit, reichen, dass ein Christbaum im Vollbrand steht. Und wer denkt schon daran, dass nicht nur die Flammen, sondern auch der heiße Rauch Möbel in Brand setzen kann? „Es ist häufig das Problem, dass die Menschen Feuer unterschätzen“, sagt Dominik Zeidler, Feuerwehrmann, Zivilschutzexperte von „Die Helfer Wiens“ – und Premierengast beim Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Glaubenskirche im Gespräch mit…“ in der evangelischen Pfarrgemeinde Simmering.

Die Küche ist der Brandherd Nummer 1. Zwei Drittel der Wohnungsbrände in Wien entstehen hier – weil der Herd nicht abgedreht wurde und Geschirrtücher darauf Feuer fangen. Oder, weil sich altes Öl auf dem nicht abgedrehten Herd in Pfannen entzündet. Der passende Deckel auf die Pfanne gestülpt, lässt das Feuer ersticken. Wer es bei brennendem Öl dagegen mit Wasser versucht, kann sich schon auf eine Explosion gefasst machen.

„Sprühkerze nicht in Kinderhände“

Dominik Zeidler zieht die Besucherinnen und Besucher in der Glaubenskirche nicht nur mit seinen Schilderungen in seinen Bann. Das mitgebrachte Filmmaterial spricht eine noch deutlichere Sprache. Etwa der brennende Adventkranz, der nach gerade zwei Minuten beginnt, das ganze Zimmer in Brand zu setzen. Oder die Sprühkerze, die aufgrund ihrer speziellen Bauart auch im Wasser nicht zum Erlöschen gebracht werden kann. „Eine Sprühkerze hat in Kinderhänden nichts zu tun“, stellt Zeidler denn auch kategorisch fest. Und: „80 Prozent der Brände entstehen aus Unachtsamkeit.“

Gefahrenherd Akku – „Mitdenken ist erlaubt“

Dazu zählt etwa auch, Feuerzeuge oder Spraydosen in immer heißeren Sommern im Auto liegen zu lassen. Die Zahl der Fahrzeugbrände nehme zu, so Zeidler im Interview mit Pfarrerin Anna Kampl. Und er verweist auf die Brandgefahren bei Akkus – etwa bei E-Bikes oder E-Rollern und natürlich auch bei Handys. „Wenn mir mein Handy runtergefallen ist, würde ich jedenfalls kontrollieren, ob der Akku beschädigt ist.“ Denn ein Akku, der sich entzündet, ist nicht nur ein Brandherd, sondern sondert auch giftige Dämpfe ab – die bis zur Bewusstlosigkeit führen können, gerade bei Kindern. Keinesfalls sollten Handys beim Aufladen über Nacht daher im Bett liegen – weil sich Bettwäsche oft besonders leicht entzündet. Zeidler: „Das Handy im Bett auf dem Polster oder auf dem Nachtkästchen macht schon einen wesentlichen Unterschied.“ Und grundsätzlich zum Thema Brandvermeidung: „Mitdenken ist erlaubt.“

36.000 Feuerwehr-Einsätze im Jahr

Rund 36.000 Einsätze verzeichnet die Wiener Berufsfeuerwehr im Jahr, etwa jeder vierte bis fünfte Einsatz hat mit Feuer zu tun. Eine Häufung von Brandgeschehnissen in Simmering, wie aktuell immer wieder zu hören ist, kann Zeidler nicht bestätigen. „Extreme“ Brände wie am Enkplatz – Zeidler war am Enkplatz selbst im Einsatz - samt der damit verbundenen medialen Berichterstattung würden aber die subjektive Wahrnehmung beeinflussen. Tatsache sei hingegen: „Wir haben nicht mehr oder weniger Brände, sondern das mediale Interesse ist anders.“ Und auch mit dem Mythos gehäufter Brandstiftungen räumt der Experte auf. „Brandstiftung ist in Wien kein starkes Thema.“

Von Feuerwehrleuten „mit größtem Respekt“ behandelt – also als besonders heikel betrachtet – werden übrigens Kellerbrände. Erstens, weil sich Feuer und Rauch vom Keller aus rasch den Weg durch Stiegenhäuser bahnen können. Und zweitens, weil man als Feuerwehrmann ja auch nicht genau weiß, was sich da alles in den einzelnen Kellerabteilen befindet. „Von Matratzen über Reifen bis zu Gasflaschen kann da praktisch alles drin sein.“

Richtiges Verhalten im Brandfall

Und was tut der Einzelne, wenn er mit einem Brand konfrontiert wird? Zeidler unterscheidet: Muss man aus der eigenen Wohnung fliehen, weil sie brennt, dann unbedingt die Wohnungstür hinter sich schließen, um ein Übergreifen des Brandgeschehens ins Stiegenhaus zu hemmen, ins Freie gehen und den Feuerwehr-Notruf 122 wählen. Ist dagegen das Stiegenhaus verqualmt, sodass man nicht aus seiner Wohnung fliehen kann, dann unbedingt die Wohnungstür verschlossen halten und sich bei einem offenen Fenster hinhocken. Rauch und Hitze steigen schließlich auf. Je niedriger die eigene Position am Fenster ist, umso länger werde man folglich überleben. Außerdem werde man am Fenster von der Feuerwehr am schnellsten gefunden. Aus dem Fenster zu springen, auch, wenn es nur aus dem ersten Stock ist, oder auf der Fensterbank zu sitzen, sei dagegen ganz falsch.

Strafen, die weh tun, für Gaffer & Co

So falsch, wie offensichtlich auch in der Gesellschaft etwas falsch läuft, wenn immer öfter Menschen, die zu einem Brand kommen, einfach nur schauen, fotografieren, auf Social Media posten – und erst dann, wenn überhaupt, für Hilfe sorgen. „Das ist ein großes Problem. Da müssen wir ansetzen. Da müssen wir schauen, dass ein Umdenken einsetzt“, so Zeidler. Ein Umdenken, für das Zeidler – als Privatmann, nicht als offizieller Vertreter, wie er betont – auch verschärfte gesetzliche Sanktionen für notwendig erachtet. Denn die Strafen für Gaffer & Co, die sich nicht um ihre Mitmenschen in Not kümmern, seien „viel zu gering“. Zeidler: „Die sollten eher so sein, dass es weh tut.“

Nähere Infos zu den Themen Verhalten im Brandfall und Feuer-Prävention gibt es im Internet: www.diehelferwiens.at

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