Hochwasserschutz für Simmering
Riesiges Hafentor macht Hafen Albern wasserdicht
Der Simmeringer Stahlriese wird 30 Meter lang, 14 Meter hoch und 250 Tonnen schwer.
SIMMERING. Nach dem Vorbild des Freudenauer Hafen erhält nun auch der Alberner Hafen ein modernes Hochwasserschutztor. Dadurch wird der Getreide- und Baustoffhafen hochwassersicher gemacht und für die Zukunft gerüstet. In den kommenden Monaten werden daher Dämme ertüchtigt, Spundwände geschlagen und die Fundamente für das riesige neue Hafentor in Albern gesetzt.
Hochwasser in der Klimakrise
"Auf Grund des Klimawandels werden starke Hochwasserereignisse künftig häufiger vorkommen. Wien ist vor Überflutungen bestens geschützt, da wir in den letzten Jahren den Donauhochwasserschutz massiv ausgebaut haben. Mit Errichtung des Hafentors im Bereich Albern schließen wir eine letzte Lücke", so Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ).
250 Tonnen und 22 Millionen Euro schwer
"Wir investieren rund 22 Millionen Euro in das neue Hafentor", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). "Szenarien wie beim Hochwasser 2002 und 2013, wo das Hafengelände unter Wasser stand, gehören nun bald der Vergangenheit an, genauso die damit verbundenen Schäden in Millionenhöhe. Vom Hochwasserschutztor profitiert nicht nur der Hafen selbst, sondern auch die rund 20 Unternehmen mit ihren etwa 100 Beschäftigten."
14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde
„Der neue Hochwasserschutz ist für ein Jahrhundert-Hochwasser mit 14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt. Ohne Hafentor und ohne Abdichtung des Hafendammes würde bei einer solchen Naturkatastrophe der Hafen bis zu drei Meter unter Wasser stehen“, so Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafens.
Die Arbeiten im Alberner Hafenbecken, um den gigantischen Stahlriesen planmäßig fertig zu stellen, laufen noch bis Ende Jänner 2022. "Um dem Druck des Hochwassers Stand zu halten, hat der Stahlkörper eine Stärke von 2,1 Metern und hat die Höhe eines dreistöckigen Gebäudes", so Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafens.
Das Hafentor arbeitet nach dem Prinzip eines Schiebetores: Noch bevor ein heranziehendes Hochwasser die Stadtgrenze von Wien erreicht, wird das Hafentor geschlossen. Je nach Wasserstand dauert es 20 bis 30 Minuten, bis das mächtige Tor den Hafen dichtmacht. Den Wasserstand innerhalb des geschützten Hafenbeckens regelt danach ein eigenes Pumpwerk. Drei große Tauchpumpen ermöglichen ein Abpumpen von rund zwei Kubikmeter Wasser pro Sekunde.
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