Schande am Zentralfriedhof!
Nun werden es 100 Jahre das der Erste Weltkrieg in Europa ausbrach. 2014 wird es mehrere Gedenkveranstaltungen geben. Exakte Zahlen der Toten des Ersten Weltkrieges gibt es nicht. Nur ungefähr kann man von acht bis zehn Millionen toten Soldaten sprechen, nicht gerechnet die Opfer der kriegsbedingten Seuchen, die Hungertoten, die in Gefangenenlager Gestorbenen oder die vielen nie gefundenen Toten, die als vermisst in die Statistiken eingingen.
Nun, einige wenige liegen am Zentralfriedhof zwischen Tor 9 und 11 in der Reihe 91 (Krieger 1914 - 1918).
Zerbrochene, verwahrloste, von der Natur überwachsene Grabsteine.
Wenn man die paar ordentlichen Grabsteine begutachtet, findet man ein Höchstalter von 23. Jahren. Meist an den Folgen der Kriegsverwundung (Wundbrand) verstorben. Eine junge Generation derer man die Jugend gestohlen hat. Die Zeiten haben sich gottlob, 100 Jahre danach sehr verändert. So wird nun im Europa des 21. Jahrhundert mit Worten gekämpft und nicht mehr mit Waffengewalt. Ein Demonstrationsrecht gibt den Menschen die Möglichkeit gehört zu werden, darauf aufmerksam zu machen, dass es eine gewisse Unzufriedenheit gibt.
Leider wird diese Reihe der Krieger 1914 - 1918 nicht mehr viel besucht und präsentiert sich darüber hinaus in einem traurigen Zustand. Zuerst Krieg, Hunger, Verwundung, Verstümmelung und Tod. Danach im kalten Boden zur letzten Ruhe getragen um rasch in Vergessenheit zu geraten. Der Zentralfriedhof ist ein gutes Beispiel dafür. 100 Jahre danach sind nur noch eine Handvoll von Gräber ansehnlich. Die meisten sind der Witterung und Natur zum Opfer gefallen. Man kann die Inschriften kaum bis gar nicht mehr erkennen, geschweige denn lesen. Grabsteine zerfallen, brechen ab ohne etwas dazu beizutragen. Für mich eine Schande, dass man diesen Männern, die Soldaten sein mussten und für ihr Vaterland starben, nicht die Ehre erweist die sie verdienen.
Die Reihe 91 müsste dringen renoviert werden um das Ansehen der gefallenen wiederherstellen. Die Gräber sollten bis Juni 2014 im neuen Glanz erstrahlen, um den Gefallenen die Ehre zukommen zu lassen, die sie sich verdient haben.
Alfred Krenek
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