"Unzulässige Bauführung"
Wegen Parkplatzbau droht jetzt eine Anzeige
In der Pretschgasse wird wegen "Unzulässiger Bauführung" nun eine Anzeige gegen den Parkplatz-Betreiber eingebracht. Die Schotterfläche kann weiterhin nicht genutzt werden.
WIEN/SIMMERING. Der Blick aus dem Fenster ist aus den Wohnhäusern in der Pretschgasse wahrhaftig kein schöner. Wo früher grüne Wiesen vorzufinden waren, blicken die Bewohner seit Oktober direkt auf eine brache Schotterfläche, die ursprünglich als Parkplatz dienen sollte. Dazu kommt: die Anrainer wussten von alldem nichts. Also wurde eine Bürgerpetition gestartet.
Innerhalb weniger Tage wurden über 150 Unterschriften gesammelt, mit denen man sich gegen die Flächenversiegelung vor der Haustüre aussprach. Das schlagende Argument war, dass es ohnehin eine Straße weiter einen großen Parkplatz geben würde – in der Pretschgasse sei der Bedarf nicht vorhanden.
Keine Genehmigungen
Daraufhin schaltete sich auch die Baupolizei ein. Diese stellte schnell fest, dass das Anlegen des Parkplatzes nie genehmigt wurde. "Das Bauansuchen wurde zurückgezogen, da die erforderlichen Unterlagen der Firma ,Parktiger‘ nie eingebracht wurden", so Gerhard Cech, Leiter der Baupolizei, gegenüber der BezirksZeitung. Aktuell gibt es also keine unmittelbaren Veränderungen des Zustandes, es wurde kein erneutes Bauansuchen eingebracht. Seitens der Baupolizei würde eine Anzeige wegen "Unzulässiger Bauführung" eingebracht werden, heißt es. Eine Geldstrafe kann bei diesem Delikt ein Ausmaß von bis zu 46.000 Euro betragen.
Der Simmeringer Anrainer Christoph Wagner, welcher auch die Bürgerpetition im Oktober startete, verweist auf die aussichtslose Situation. "Der Parkplatz ist immer noch eine verwaiste Fläche und das Hauptthema in unserer Nachbarschaft", berichtet er der BezirksZeitung. Die Schotterfläche wird bislang also nicht genutzt. Die Nachbarschaft zog in Erwägung, besagte Fläche selbst zu erwerben und gemeinschaftlich zu nutzen.Thema "Parkplatz" auch politisch aufgeladen
Das Thema Parken dürfte momentan in Simmering generell ein heiß diskutiertes sein. Denn auch bei der jüngsten Bezirksvertretungssitzung taten sich zwischen den Befürwortern und Gegnern von neuen Parkplätzen Welten auf. Während die SPÖ dafür plädierte, keine neuen Parkflächen zu schaffen und die Grünen neu angelegte Grünstreifen forderten, konterte die FPÖ mit der starken Nachfrage durch Pendler. Und auch die Lebensqualität der Bewohnerschaft würde unter der ständigen Parkplatznot leiden, so das Argument.
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