Verkehrsspange Kledering
Fahren künftig mehr Lkws durch den Elften?
Neue Verkehrsspange Kledering: Wird bald mehr Lkw-Verkehr die Ruhe im Elften stören? Die Grünen fordern nun Fahrverbote.
WIEN/SIMMERING. "Wir befürchten, dass der Durchzugsverkehr in Simmering stark zunehmen wird. Hier hat sich offenbar noch niemand wirklich Gedanken gemacht", meint Andreas Fritsch, grüner Sprecher für Stadtplanung im Elften.
Konkret bezieht er sich hier auf den Bau der Verkehrsspange Kledering zwischen dem Knoten Schwechat und der Ostbahnstraße nach Simmering. Die Gärtnergasse in Kledering ist schon lange ein Sorgenkind der Schwechater Stadtregierung.
Die Anrainer der Siedlung klagen über den Durchzugsverkehr zum Wiener Industriegebiet. Ein Fahrverbot hätte zur Entlastung nicht ausgereicht. Rund 1.600 Fahrzeuge, viele davon Lkws, nehmen bis heute täglich den Abschneider.
Auf Machbarkeit überprüft
Im Jahr 2017 gab Niederösterreich daraufhin eine Machbarkeitsstudie für die Spange Kledering in Auftrag. Im vergangenen Jahr folgte dann der positive Bescheid. Jegliche Beschwerde wurde abgewiesen.
Die neue Straße L2070, wie die Spange Kledering auch bezeichnet wird, soll also künftig zur Anbindung an das Simmeringer Industrie- und Gewerbegebiet Sofie-Lazarsfeld-Straße dienen. Dadurch könnten etwa 1.500 Fahrzeuge pro Tag verlagert werden. Warum könnte das ein Problem für Simmering werden?
"Bisher musste man von der S1 kommend bis zum Knoten Schwechat fahren. Von dort ging es weiter zur A4 Richtung Zentrum. Durch die Spange könnte dieser Weg künftig deutlich abgekürzt werden. Es ergäbe sich eine Route entlang des Zentralfriedhofs und der Schemmerlstraße", erklärt Fritsch.
Grüne fordern Fahrverbot
Um diesen Effekt zu vermeiden, fordern die Grünen Gegenmaßnahmen, wie etwa Fahrverbote. Hier entgegnet eine Sprecherin der Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ): "Unsere Fachabteilung hält es für unwahrscheinlich, dass der Lkw-Verkehr aus dem Süden eine Route durch Simmering als ,Abkürzung‘ wählt. Die Gesamtfahrzeit ist dort länger. Sollten sich künftig Belastungen zeigen, kann man Maßnahmen prüfen."
Doch genau das ist es, was die Grünen kritisieren. "Wenn schon im Vorhinein klar ist, dass es Probleme geben wird, wäre es besser, diese früher in Angriff zu nehmen. Wenn dann die vielen Lkws durch den Elften brausen, wird man auf eine Lösung des Problems lange warten müssen", meint Fritsch.
Zurzeit wird die Finanzierung der Spange Kledering geklärt. Wien und Niederösterreich sollen sich nach jetzigem Stand die Kosten von rund 15 bis 20 Millionen Euro teilen. Wann die Spange fertig sein wird, ist noch unklar.
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