Mahnwache auf dem Minoritenplatz
Glaubenskirche aktiv gegen Abschiebungen nach Afghanistan

- Mahnwache auf dem Minoritenplatz
- Foto: Evang. Diakonie
- hochgeladen von Christian Buchar
Mit einer Mahnwache vor dem Innenministerium auf dem Wiener Minoritenplatz forderten verschiedene Organisationen wie die Evangelische Diakonie, Volkshilfe oder „Menschen.Würde.Österreich“ einen sofortigen Abschiebe-Stopp nach Afghanistan. Die Evangelische Pfarrgemeinde Simmering war bei der Mahnwache an vorderster Front dabei.
Afghanistan zähle zu den gefährlichsten Ländern der Welt, gerade für zum Christentum konvertierte Flüchtlinge bedeute eine Abschiebung nach Afghanistan höchste Lebensgefahr, wurde bei der Mahnwache argumentiert. „Man kann und darf Menschen nicht in den sicheren Tod schicken“, so Anna Kampl, die Pfarrerin der Glaubenskirche. Insgesamt 30 Menschen aus der Simmeringer Glaubenskirche – „Menschen aller Altersstufen, Menschen mit völlig unterschiedlichen Biografien“, so Kampl – haben an der Mahnwache teilgenommen.
„Wir lassen euch nicht alleine“
In deren Rahmen wurden von Kampl, der Direktorin der Evangelischen Diakonie Maria Katharina Moser und Flüchtlingshelferin Doro Blancke Namen und Geschichten von betroffenen Geflüchteten verlesen. Man wolle den Betroffenen damit sagen, „wir lassen euch nicht alleine. Denn wir kennen eure Namen, eure Gesichter und eure Geschichten,“ so Moser. Unter den verlesenen Namen war auch jener des in der Glaubenskirche verankerten Nowroz N., der als Christ aktuell in Schubhaft sitzt und nach Afghanistan abgeschoben werden soll. Zwei weitere Asylwerber, Aziz A. und Taher H., die fest in der evangelischen Pfarrgemeinde Simmering integriert waren, wurden kürzlich aus dieser Gemeinschaft gerissen und in einen kleinen Ort in Kärnten verfrachtet, wo sie laut Kampl nicht einmal besucht werden dürften.
„Sachverständige für Konversionen“
In zahlreichen Fällen werden von den Behörden die Konversionen zum Christentum von geflüchteten Menschen einfach nicht geglaubt. Für Kampl ist das nicht akzeptabel. „Wir bestätigen Konversionen nicht leichtfertig, sondern erst nach einem aufwendigen Taufkurs und sehr eingehender Prüfung. Da gibt es durchaus Fälle, wo wir eine solche Bestätigung nicht erteilen“, so die Pfarrerin der Glaubenskirche. Entsprechend ernst sollten aus ihrer Sicht in Asylverfahren Zeugenaussagen von Pfarrerinnen und Pfarrern zu Konversionen genommen werden. Denn: „Die eigentlichen Sachverständigen, ob sich jemand zum Christentum gewendet hat oder nicht, sind schon wir Pfarrer und Pfarrerinnen. Und das ist in meinen Augen eine große Verantwortung.“



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