Arbeitssuchende: Frei zum Abschuss?
![Die Theatergruppe Berg hat sich mit dem neuen Stück einem zeitkritischen Thema gewidmet (Foto: KK)](https://media04.meinbezirk.at/article/2013/07/14/4/5086184_L.jpg?1480788360)
- Die Theatergruppe Berg hat sich mit dem neuen Stück einem zeitkritischen Thema gewidmet (Foto: KK)
- hochgeladen von Natalie Schönegger
Das Theaterstück "Frei zum Abschuss. Wölfe kitzeln" der Theatergruppe Berg feiert am 17. Juli Premiere.
"Wir versuchen, zu zeigen, dass sich die heimische Theatergruppe auch auf größere und zeitkritische Sachen einlässt", beschreibt Koordinator der Theatergruppe Berg, Josef Sattlegger, die Botschaft des Stückes.
Immer für Überraschung gut
Darüber hinaus richtete die Theatergruppe Großkirchheim im Mai das nationale Theaterfestival aus, bei der die Theatergruppe Berg eingeladen war, um bei der Ausrichtung des Festivals unterstützend mitzuwirken. "Bei der Begehung der möglichen Spielstätten wurde auch der noch in Bau befindliche Schießtunnel besichtigt und vom Amateurtheaterverband Kärnten wurde die Idee an uns herangetragen, eine eigene Produktion für diesen Ort zu entwickeln", erinnert sich Sattlegger zurück. Die gebürtige Mölltalerin Christina Jonke verfasste in kürzester Zeit ein Stück zum Thema Ausgrenzung, das unter dem Titel "Frei zum Abschuss. Wölfe kitzeln" am 17. Juli Premiere feiert.
Top-Location
Obwohl das Stück ursprünglich für den Schießtunnel produziert wurde, wo es auch die "Feuerprobe" mit der Uraufführung am 1. Juni sehr gut überstanden hat, soll das Werk nun auch im Kieswerk Winkler in Berg "outdoor" präsentiert werden. "Es handelt sich um sehr gute Spieler und es wäre schade, wenn sie in einem Raum aufführen würden, wo das nicht so gut rüberkommt", ist sich Bühnenbildner Hans-Peter Profunser sicher. Des Weiteren verweist er auch darauf, dass die Aussage des Werks in der "unwirklichen Schottergrube" besser wirkt. "Es ist ein Synonym für die Gesellschaft: Nach außen immer Bussi-Bussi und innen kracht's."
Frei zum Abschuss
Und genau davon handelt das Stück: Anna Rot findet endlich ein tolles Jobangebot der größten Werbeagentur der Stadt. Nach einem gut laufenden Vorstellungsgespräch folgt ein menschenverachtender Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Bewerbern: Ein böses Spiel um die Gunst des Arbeitgebers beginnt.
Zukunft der Arbeitswelt?
"Inwieweit muss man sich verbiegen und unterordnen, nur um einem Job gerecht zu werden? Es handelt sich um ein zeitkritisches Stück, das den gespannten Arbeitsmarkt und das Ringen um Arbeitsplätze auf den Punkt bringen soll", erklärt Sattlegger. Der Künstler Hans-Peter Profunser fügt hinzu: "Der Titel stellt die Frage, ob Arbeitssuchende tatsächlich frei zum Abschuss sind? Dürfen sich Unternehmen ihnen gegenüber alles erlauben, weil der Arbeitsmarkt heiß umkämpft ist?" Das konsequente Weiterdenken des Stückes, die bewussten Übertreibungen sowie das Aufzeigen von Alternativen soll das Publikum im Hinblick auf diese brennenden Frage zum Denken anregen.
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