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HAUSKIRCHEN/KORNEUBURG (mr). Ein 74-jähriger Pensionist aus Hauskirchen stand vorige Woche vor der Richterin des Landesgerichtes Korneuburg, Mag. Anna Wiesflecker. Angeklagt des Vergehens der gefährlichen Drohung, weil er der Tochter seiner Nachbarn einen Krone-Zeitungsausschnitt in das Postkastl geworfen hatte.
Auf diesem befand sich unter dem Foto einer leicht bekleideten jungen Frau ein Artikel mit der Überschrift: „Nachbar erschossen, weil er zu laut war.“
Da der Angeklagte eine frühere Ladung missachtet hatte, erschien er diesmal in Begleitung von zwei Polizisten vor Gericht. Die Anwesenden hatten oft Mühe, die Würde des Gerichtes zu wahren. Gleich zu Beginn kam seine Frage: „Wegn so an Schmafu muass i vurs Gricht? Normal wird so a Sch…. eigstöd.“
Was er denn damit habe bezwecken wollen, wollte die Richterin wissen.
„Na, damits a amoi a scheens Madl segn“, lautete die schlagfertige Antwort. Auf die weitere Begründung „Damits wos zum Eihazn ham“, reagierte die Richterin dann schon ziemlich sauer.
Mit einem Freispruch im Gepäck durfte der Angeklagte im Streifenwagen mit uniformierten Chauffeuren wieder nach Hause fahren.
Gerichtlich nicht strafbarer Unfug
Urteilsbegründung: es handle sich um einen gerichtlich nicht strafbaren Unfug, den Zeitungsausschnitt habe er nicht den Nachbarn in den Postkasten geworfen, sondern deren Tochter, die nicht in unmittelbarer Nachbarschaft wohne.
Seine Nachbarn seien auch nicht in Furcht und Unruhe versetzt worden.
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