Schulsozialarbeit St. Veit
Den Schülern die Angst nehmen
Viel wird seit Ausbruch der CoV-Pandemie über die seelischen Probleme von Jugendlichen berichtet. Im Bezirk St. Veit kümmern sich Schulsozialarbeiter um ihre Ängste.
BEZIRK ST. VEIT. „Die Anliegen der älteren Jugendlichen wurden lange nicht deutlich genug thematisiert“, sagt Anna Mokoru, Projektleiterin der Schulsozialarbeit in Kärnten. „Oberstufenschüler befinden sich seit November im Distance Learning. Bis zur nun teilweisen Schulöffnung sind sie seit dreieinhalb Monaten zuhause und auf digitale Kommunikationsformen beschränkt.“
Über das, was die Jugendlichen in der Krise bewegt, wissen die 23 Schulsozialarbeiter Bescheid, die kärntenweit an 27 Schulen in acht Bezirken tätig sind. Bereits seit vielen Jahren gibt an der Mittelschule St. Veit Schulsozialarbeit. Aktuell sind mit Elisabeth Ebner und Nicole Teschinsky zwei Schulsozialarbeiterinnen an einer der größten Mittelschulen Kärntens für fast 430 Schüler täglich vor Ort. Die Kooperation an der Schule ist sehr gut; Schüler, Eltern und Lehrernehmen das Angebot der Schulsozialarbeit gerne in Anspruch.
Zukunftsangst
Die Pandemie hat deutliche Auswirkungen auf den Alltag und das Gefühlsleben der Jugendlichen. Neben den Herausforderungen in der Bewältigung der schulischen Aufgaben und der Strukturierung des Alltags ist ein starker Anstieg der emotionalen und psychischen Belastung zu beobachten. Überforderung, Antriebslosigkeit und Zukunftsängste treten auf. „Viele sehen sich mit Ängsten konfrontiert, zum Beispiel Existenzängste aufgrund von Jobverlust eines Elternteils, Zukunftsängste aufgrund von Versäumnissen in der Schule oder Angst um die Gesundheit von Familienmitgliedern.“ Nicht zuletzt ist die Situation auch für viele Eltern belastend, was sich in einem merklichen Anstieg an Beratungs- und Entlastungsgesprächen mit Erziehungsberechtigten niederschlug.
Aktives Zuhören
Um diesen Sorgen entgegenzuwirken, setzen die Schulsozialarbeiter auf Aufklärungsarbeit, Entlastungsgespräche und präventive Angebote. „Oft helfen einfache Methoden, um den Schülern ihre Ängste zu nehmen, zum Beispiel aktives Zuhören, sich Zeit für sie zu nehmen und sie alles von der Seele reden lassen. Als wichtig hat sich die Kooperation mit Unterstützungssystemen innerhalb und außerhalb der Schule erwiesen. Dazu zählen Schulpsychologie, Beratungslehrer, das Jugendcoaching, die Kinderschutzzentren und viele mehr."
Infos:
Schulsozialarbeiter an der MS St. Veit:
Elisabeth Ebner, Elisabeth.ebner@ktn.kinderfreunde.org
Nicole Teschinsky, Nicole.teschinsky@ktn.kinderfreunde.org
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