Kärnten und die EU
Kulturpflanzen nutzen und Abfall vermeiden
Ziel des Interreg-Projektes NoWaste ist die Bildung einer thematischen Touristenroute im Programmraum.
Entgeltliche Einschaltung des Landes Kärnten
KÄRNTEN. Bei NoWaste geht es um die Themen Biodiversität, Umwelt, Kultur und Ressourcen sowie das Konzept, dass kein Abfall produziert werden soll. Natürliche Ressourcen wie Flachs, Hanf und Nesseln könnten dabei die Basis für viele Produkte bilden.
Greifbare Produkte
„Traditionelle, regionale Nutzpflanzen sind das perfekte Beispiel für den ,no waste lifecycle‘, da sie sehr schnell wachsen. Sie gedeihen auch auf kargen Böden und kommen ohne Schädlingsbekämpfungsmittel aus“, sagt Klaus Hanke, Projektleiter des Kompetenzzentrums Holz GmbH. „Zudem können ihre Komponenten für die Herstellung von Bedarfsgütern – wie Fasern für Papier, Textilien oder Kompositwerkstoffe, Körner für traditionelle Nahrung und qualitativ hochwertiges Öl als Extrakte für Kosmetika – verwendet werden. Damit eignen sich die Ressourcen hervorragend als Leitmotiv einer Thematikroute, die durch die Region führt. Besucher werden über konkrete Beispiele und greifbare Produkte mit dem No-Waste-Konzept vertraut gemacht.“ Mit der Organisation von Workshops und Meetings sollen die wesentlichen Punkte dieser thematischen Route ermittelt und damit Erkenntnisse, Recherchen und Aktionen verbunden werden.
Prozesse in Gang setzen
„Museen, Freizeiteinrichtungen, Bauern, Lebensmittel-Produzenten und Handel, Industriebetriebe und Schulen sind Partner, die sich vernetzen und kooperieren können“, meint Hanke. „Das würde den Verkauf der Produkte fördern und die Besucher zum Nachdenken über eine gesündere und nachhaltigere Zukunft anregen.“ Ein weiterer, wesentlicher Punkt des Projektes ist die Verbreitung dieser Prinzipien unter Schülern mit Vorführungen und Experimenten. Projekte mit der HTL Ferlach, mit der HLW Spittal und dem Gymnasium St. Veit wurden bereits durchgeführt und haben interessante Erkenntnisse hervorgebracht. „Auf großes Interesse stößt beispielsweise der Flügel eines Kleinwindkraftwerkes aus Hanffasern und biobasierten Harzen. Folgeprojekte können daraus entwickelt werden“, so Hanke. „Hanf war schon immer ein Schwerpunkt der Kompetenzzentrum Holz GmbH und man wartete auf die Gelegenheit, eine lokale Lieferkette aufzubauen.“
Seit 2022 ist De Claricini Teil des Canapa-Meleretum- Konsortiums, das als Pilotprojekt über 30 landwirtschaftliche Betriebe zusammenbringt, die etwa 15 Hektar bewirtschaften, mit dem Ziel, einen Vollbetrieb von 200 Hektar zu erreichen. Derzeit liegt der Schwerpunkt des Konsortiums auf Hanföl, wobei kurzfristig Entwicklungen hinsichtlich der Verwendung von Hanffasern anstehen. „Interessenten sind willkommen, beim Projekt mitzumachen, ihr Business zu stärken und unsere Umwelt lebenswerter zu gestalten. Dabei sein ist nicht umsonst, aber gratis“, appelliert Klaus Hanke an den Innovationsgeist.
EU-Förderberatung
Planen Sie eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit oder ein EU-Projekt? Die Unterabteilung Europäische und internationale Angelegenheiten der Kärntner Landesregierung berät Sie gerne zu möglichen EU-Förderungen:Web: europa.ktn.gv.at
Tel: +43 50 536 10 136
E-Mail: abt1.eu-post@ktn.gv.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.