Am Weg nach Österreich
Droht Gefahr durch die "Asia-Killer-Hornisse"?

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Die Asiatische Hornisse kommt Österreich immer näher. Experten informieren über die summende Gefahr für Bienen, Imker und Landwirtschaft.

BEZIRK ST. VEIT. Die „vespa velutina", besser bekannt als Asiatische Hornisse, stammt aus Zentral- und Ostasien. Der deutsche Name „Asiatische Hornisse“ ist leicht irreführend, da in Asien viele verschiedene Hornissenarten vorkommen und die Ortsbezeichnung kein Alleinstellungsmerkmal ist. „2004 wurde die „vespa velutina“ das erste Mal in Frankreich nachgewiesen. Seitdem breitet sie sich kontinuierlich in Europa aus“, erklärt Christian Salzer, Obmann des Bienenzuchtvereins St. Veit und Umgebung. Vergangenes Jahr wurde die Asiatische Hornisse nun auch in Ungarn, unweit der Österreichischen Grenze, gesichtet. Salzer: „Die Bedrohung, die sie für die Imkerei und die anderen Insekten darstellt, ist nicht zu unterschätzen. Landwirtschaftlich betrachtet vor allem für die Weinbauern, da sie die Schale der Weintrauben anfrisst.“

Gefahrenpotential

Manfred Sackl, Obmann des Bienenzuchtvereins Friesach, schätzt die Lage ein wenig anders ein: „Ja, die Vespa velutina wird nicht mehr aufzuhalten sein, sie wird früher oder später auch nach Österreich beziehungsweise Kärnten kommen.“ Wann genau, könne man jedoch nicht sagen. „Persönlich glaube ich, dass es in Kärnten vielleicht noch etwas länger dauern wird als in anderen Bundesländern, da Kärnten doch zum großen Teil von Bergen umgeben ist."

Bedrohung erkennen

Wichtig sei nur, dass die Imker und vor allem auch viele Menschen in der Bevölkerung in der Lage sein sollten, diese Hornissen zu erkennen. "Augenmerk sollten auf die Primärnester, das erste Nest der Königin, im Frühling gelegt werden. Jene werden gerne an Gebäuden unter Balkonen, Dachvorsprüngen usw. angebracht und haben eine Ähnlichkeit mit Wespennestern", klärt Sackl auf. Der nächste Schritt in diesem Fall ist die Meldung an die Behörde, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die Sekundärnester werden später ganz oben in Baumkronen angebracht, wo sie folgedessen schwieriger zu finden und somit zu vernichten sind. "Ganz wichtig: Unsere einheimischen Hornissen brüten in Höhlen und die "vespa velutina" baut sich große Nester, ähnlich der Wespen, nur eben viel größer und freihängend an Gebäuden und später dann an Bäumen." Er folgert weiter, dass man es aus imkerlicher Sicht natürlich mit einer invasiven Art zu tun habe, welche die einheimische Insektenlandschaft durcheinander bringen könne, wenn sie sich zu stark vermehrt. "Das wäre für die Imker lästig, aber ich denke für die Bienenvölker nicht allzu lebensbedrohlich. Vorausgesetzt man beobachtet dann bewusst mehrmals im Jahr die Fluglöcher, um eventuelles Raubverhalten der vespa velutina zu erkennen." Salzer betont, dass die schwebenden Hornissen vor dem Eingang des Bienenvolks zurückkommende Honigbienen-Arbeiterinnen abfangen. "Und wenn viele Asiatische Hornissen vor dem Volk jagen, hören die Bienen auf auszufliegen."

Alle können aktiv mitwirken

Das Wichtigste wird in Zukunft sein, sich jede Hornisse genauer anzusehen, Insektennester an Gebäuden und im Wald genau zu beobachten. "Damit man eine Invasion dieser Hornisse sofort erkennt, um sie in der Vermehrung zu behindern. Zusammenfassend sehe ich die Bedrohung für unsere Bienenvölker eher gering, aber nur wenn wir alle auf der „Hut“ sind und in Zukunft unsere Augen offen halten", ist Sackl überzeugt. "Sollte sich die vespa velutina ungehindert vermehren können, dann haben wir in ein paar Jahren unter Umständen ein großes Problem damit." Sackl bittet deshalb alle: "Helft mit, eine etwaige Invasion der fremden Hornissenart zu erkennen und vor allem zu bekämpfen.“

Foto: ages


Unterschiede der Hornissen

Die Asiatische Hornisse, „vespa velutina“, hat eine schwarze Grundfärbung mit einem breiten orangen Streifen am Hinterleib und einer feinen gelben Binde am ersten Segment. Die Kopfvorderseite ist orangen, die Beinenden sind gelb. Die Körperlänge beträgt zwischen 17 und 32 Millimeter.
Die Europäische Hornisse, „vespa crabro“, hat einen überwiegend blassgelben Hinterleib mit schwarzen Streifen. Die Kopfvorderseite ist gelb, die -oberseite rot gefärbt. Brust und Beine sind schwarz und rotbraun. Arbeiterinnen erreichen eine Körperlänge zwischen 18 und 23 und Königinnen zwischen 23 und 35 Millimetern.

Sichtungen melden:

Land- und Forstwirtschaft,
Abteilung 10,
Unterabteilung Agrarrecht
Mießtaler Straße 1
9020 Klagenfurt
E-Mail: abt10.agrarrecht@ktn.gv.at
Telefon: 050536 11403

AGES,
Abteilung für Bienenkunde und Bienenschutz,
bienen@ages.at

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