Althofen
Ein Naschgarten für Kleinen im Kindergarten Wellenspiel
Umwelt und Ernährung rücken vermehrt ins Zentrum: Im Kindergarten Wellenspiel in Althofen wird der Garten mit essbaren Pflanzen angepflanzt.
ALTHOFEN. Die Initiative der "Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Althofen Umgebung" in Richtung „Einfach essbar“ wurde von Umweltreferenten Wolfgang Leitner aufgenommen und wird im Kindergarten Wellenspiel umgesetzt: Der „Essbare, bunte Kindergarten“ soll das Thema "selbst pflanzen und ernten" näherbringen und den Lebensmittel-Kreislauf, auch aus einer pädagogischen Perspektive, in den Mittelpunkt stellen. "Damit wird im Kindergarten verstärkt das Thema Umwelt und Ernährung ins Zentrum gerückt", erklärt Fair-Stadtrat Leitner.
Naschgarten für die Kinder
"Das Projekt ist ein großes Erlebnis für die Kinder", erzählt Corinna Eicher, Pädagogische Leiterin des Kindergartens Wellenspiel. Denn die Kinder konnten beispielsweise bei den Baggerarbeiten und dem Anlegen der Beete die Fortschritte beobachten.
Angelegt wurden ein Naschgarten inklusive Hügelbeet nach den Prinzipien der Perma- und Wildniskultur. „Alles in biologischer Anbauweise, ein Paradies für Mensch und Natur. Denn auch die Bienen und Insekten werden in diesem Wildniskulturgarten ganz bewusst mit einbezogen“, so Leitner. Jedes Pflänzchen im Beet sucht sich seine Nachbarn selbst und wächst in einer natürlichen Vielfalt zu wahrer Größe heran.
Erlebnis für die Kleinen
"Besonders toll war es für die Kinder, beim Einsäen und Bepflanzen dabei zu sein. Die Pflege und der Umgang mit den Pflanzen werden den Kindern durch eigenständiges Tun und ihre eigenen Beobachtungen spielerisch vermittelt", erklärt Eicher die pädagogische Vorgangsweise.
Jeden Tag gibt es unterschiedliche Früchte und Sträucher zu ernten. "Der selbstgepflanzte Schnittlauch wurde bereits mit den Kindern geerntet und auf unseren Jausenbroten verspeist", berichtet Eicher.
Naturspielhaus aus Weiden
Natürlich darf der Abenteuer- und Spielgedanke nicht zu kurz kommen. So wurde ein Naturspielhaus in Form eines Weidendomes konstruiert, das sich durch den Bewuchs und die Weidensprösslinge ständig verändern wird. "Da es im Sommer nicht nur Nahrung, sondern auch Schatten braucht, haben wir im Rahmen des Projektes auch gleich einen neuen Schattenbaum, eine Sommerlinde, gepflanzt. Umrundet wurden alle Bäume mit Baumscheiben, die ebenso wieder zum Gärtnern anregen sollen", weist Leitner daraufhin, dass der Wildniskulturgarten auch im Winter erhalten bleibt, um Überlebensräume für Insekten und Vögel zu schaffen.
Leben mit der Natur
Auch das Thema Kompost wird dann automatisch miteinbezogen, denn jedes Unkraut, jeder Erntevorgang bringt auch Grünabfälle, die direkt wieder der Kompostierung zugeführt werden. Alles aus der Natur und für die Natur, ohne jede weitere künstliche Düngung und ganz ohne Pestizide, denn nur das lässt es zu, dass wir die Früchte gleich vom Strauch oder Beet verspeisen können. "Etwas, das gerade unsere Kinder wieder lernen sollten: Ein Leben mit und nicht gegen die Natur. Vielleicht hat uns gerade die Corona-Thematik dies wieder vermehrt in Bewusstsein gebracht", glaubt Leitner.
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