Gehaltsunterschied
„Frauen in Teilzeitjobs gedrängt“

Maria Egger von der Familien- und Lebensberatung in St. Veit versucht Frauen, die in die Altersarmut geraten zu helfen.  | Foto: Foto: Caritas Kärnten
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  • Maria Egger von der Familien- und Lebensberatung in St. Veit versucht Frauen, die in die Altersarmut geraten zu helfen.
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Statistisch gesehen arbeiten ab 30. Oktober Österreichs Frauen bis Jahresende gratis, im Vergleich zum Gehalt der Männer. Im Bezirk St. Veit ist dieser Equal Pay Day benannte Tag sogar zwei Tage früher.

ST. VEIT. Nach einer Statistik der Arbeiterkammer arbeiten die Frauen in Österreich also 63 Tage gratis. Knapp 10.000 Euro pro Jahr sind das in Zahlen ausgedrückt. Schon eine ziemlich hohe Summe. Diese Ungleichheit hat sich zwar seit dem letzten Jahr etwas verbessert, aber es ist noch sehr viel Luft nach oben.

Weniger Verdienst, weniger Pension

Es ist eine Tatsache, dass Frauen, die in Vollzeitjobs bleiben können, durchschnittlich mehr verdienen. Aber viele Frauen arbeiten in Teilzeit, aus diversen Gründen, und das zieht sich dann immer weiter, bis hin zur Altersarmut. Denn wer weniger verdient hat auch weniger Pension.
Bei der Familien- und Lebensberatung Caritas in St. Veit ist diese Problematik in vielen Beratungen spürbar. Standortleiterin Maria Egger sieht oft, dass „Frauen in Teilzeitjobs gedrängt werden.“

Papamonat ist out

Am deutlichsten kommt der Verdienstunterschied bei Beratungen zu Familienplanung zum Vorschein. Wenn es darum geht, wer von den Elternteilen in Karenz geht, bleibt der Verdienst meist beim Mann hängen. Den Papamonat schlagen viele Paare aus. „Wenn man sich anschaut in welchen Berufen meistens Frauen tätig sind, wie in der Pflege, im Bildungsbereich oder in der Reinigung, wundert es nicht. Diese Berufe sind einfach schlechter bezahlt oder oft sind in diesen Bereichen gar keine Vollzeitjobs zubekommen,“ erklärt Maria Egger.

Zusätzliche Belastungen

Vor allem im ländlichen Bereich sind Frauen zusätzlich zur Kinderbetreuung noch mit anderen Herausforderungen konfrontiert. „Wenn mehrere Kinder da sind, die in unterschiedlichen Einrichtungen sind, unterschiedliche schulautonome Tage haben, unterschiedliche Öffnungszeiten, zwischendurch noch ein Arztbesuch oder ein Freizeittermin, da bleibt nur mehr Zeit für einen Minijob. Wie sollen Frauen da mehr verdienen können,“ fragt sich die Familienberaterin weiter. Sie bringt damit offensichtliche Probleme zum Vorschein, die leider oft, gerade von Frauen, nicht bemerkt werden.

Gefahr Altersarmut

Durch diese Situation rutschen sie in die Altersarmut, und diese ist nicht nur in St. Veit, sondern in ganz Österreich grundlegend weiblich. Hier ist es wünschenswert anzusetzen und den Frauen zum Bewusstsein zu bringen, dass es wichtig ist vorsorglich zu denken. Junge Frauen haben schon etwas mehr Bewusstsein für die Situation. Aber eine Generation Frauen, die jetzt in Pension gehen könnte, steht oft davor nichts zu bekommen, obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet haben.
Die zuständige Stadträtin in St. Veit, Sylvia Greiler, findet es bedenklich, „dass dies nicht allen Frauen wirklich bewusst ist, da ja Gott sei Dank sehr viele ihrer Arbeit auch gerne nachgehen“. 

Deutlicher Unterschied

Oft wird das Thema Kinderbetreuung damit verknüpft. Aber gerade in Kärnten gibt es in der Stadt, sowie auch am Land mittlerweile eine ausgezeichnete Versorgung für ganztägige Kinderbetreuungseinrichtungen. Und durch das Kinderstipendium vom Land Kärnten ist die Betreuung für Kinder, zumindest finanziell, gesichert. Greiler findet es „sehr schade, dass in der heutigen Zeit alles gegendert wird, aber in diversen Berufen wird beim Gehalt immer noch ein deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht.“ Die Frauen der SPÖ verteilen am 29. Oktober in St. Veit am Hauptplatz Zitronen zum Zeichen, dass den Frauen dieser Tag sauer aufstößt. Bleibt zu hoffen, dass es zu einem Umdenken, sowohl bei Frauen als auch bei Männer, und vor allem in der Politik kommt.

Maria Egger von der Familien- und Lebensberatung in St. Veit versucht Frauen, die in die Altersarmut geraten zu helfen.  | Foto: Foto: Caritas Kärnten
Stadträtin Sylvia Greiler wird mit den SPÖ Frauen am 29. Oktober in St. Veit auf die Situation der Frauen aufmerksam machen.  | Foto: Foto: Stadt St. Veit
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