Gurktalerin mit Kultur

WOCHE: Zehn Jahre Obfrau vom Kulturring Schloss Straßburg, wie fühlt man sich dabei?
Brigite Grün: Gut! Wir sind mittlerweile eine kleine, aber feine Gruppe, die sehr gut zusammenhält. Die anfallenden Aufgaben werden sinnvoll geteilt, dadurch funktioniert die Organisation reibungslos und das gemeinsame Arbeiten macht nach wie vor viel Spaß.

Warum haben Sie dieses Ehrenamt übernommen?
Meine Triebfeder war immer, aktiv mitzuhelfen, das kulturelle Leben in Straßburg anzukurbeln, vor allem auf dem Schloss, wo sich seit 20 Jahren kaum mehr was getan hat.
Wie haben Sie begonnen?
Ich habe damals den Maler Manfred Bockelmann, den Bruder von Udo Jürgens, zufällig kennengelernt und ihn gebeten, bei uns auszustellen. Die Vernissage war ein voller Erfolg und mein Debüt als Obfrau ist auch ganz gut gelungen, womit der Grundstein für meine weitere Tätigkeit gelegt war.
Kommen Sie mit einem so wechselhaften Sommer wie heuer gut zurecht?
Persönlich komme ich ganz gut damit klar, wobei diese schwüle Witterung natürlich extrem unangenehm ist. Wir zittern ja vor jeder Veranstaltung, dass es nicht regnet. Trotz guter Ausweichmöglichkeit hätten wir ein sehr großes Konzert, wie jenes der Militärmusik Kärnten, absagen müssen, Gott sei Dank war das aber nicht der Fall.

Sieht man Sie wieder auf dem Laufsteg?
Wenn man mich wieder braucht, so bin ich gerne dabei. Es macht einfach Spaß, als Model die Generation 50+ zu vertreten und einheimische Trachtenmode zu präsentieren, die einen wirklich guten Namen hat.
Gibt es etwas, worüber Sie sich Sorgen machen?
Mein Mann ist derzeit beruflich in Israel und erlebt die dortige Krise hautnah mit. Was sich da abspielt, oder auch die Situation in der Ukraine, das ist schon sehr bedrückend und weckt in mir die Sorge um den Weltfrieden. Wir können uns, trotz aller Probleme, glücklich schätzen, in einem so stabilen Land wie Österreich leben zu dürfen.
Wie sieht Ihr Vergleich der heutigen Jugend zu Ihrer eigenen aus?
Was mir schon deutlich auffällt, ist, dass es bei Kindern und Jugendlichen an Respekt vor der älteren Generation mangelt. Man darf natürlich nicht alle in einen Topf werfen, aber es fängt ja schon damit an, dass kaum mehr gegrüßt wird.
Wirklich schlimm ist die zunehmende Brutalität. Gerauft wurde ja früher auch, aber wenn jemand am Boden lag, dann war wirklich Schluss und es wurde nicht mehr nachgetreten oder auf den Gegner eingeschlagen. Die Eltern haben es in der Hand, dass sich ihre Kinder positiv entwickeln.

Zur Sache
Kulturring Schloss Straßburg
Vereinsgründung: 1995, Gründungsobmann Karl Pöcher.
Ehrenamtliches Vereinsteam:Brigittte Grün (Obfrau), Werner Simon (Obfrau-Stellvertreter), Rolanda Honsig-Erlenburg (Schriftführerin), Gabi Wotke (Schriftführer-Stellvertreterin), Markus Honsig-Erlenburg (Kassier), Gabriele Stromberger (Kassier-Stellvertreterin), Andreas Wotke (Rechnungsprüfer), Peter Podlucky (Rechnungsprüfer), Harald Klogger (Öffentlichkeitsarbeit), Jakob Truppe (Technik und Logistik).
Aktuelle Veranstaltung: "RONDO VIENNA", am 29. August 2014, Beginn 20 Uhr. Virtuoser Violinensound im Rock-Pop-Style mit Barbara Helfgott.