Jägerwallfahrt St. Georgen: Jäger danken dem Hubertus

BEZIRK ST. VEIT. Der Hüttenberger Alfons Kogler organisiert seit elf Jahren die Jägerwallfahrt mit Hubertusmesse, zu der Hunderte nach St. Georgen pilgern.

Was ist das Besondere an der Jägerwallfahrt?
Dass Jäger sowie Freunde der Natur und Jagd aus allen Himmelsrichtungen zum Stift St. Georgen pilgern und als Höhepunkt die Messe mit dem hochwürdigen Bischof feiern.

Wie wird der Hubertustag, der am 3. November stattfindet, bei uns im Bezirk begangen?
Der Hubertustag wird von den Jägern heute noch immer gefeiert und es gibt auch Gedenkmessen bei den vielen Hubertuskapellen, die es in ganz Kärnten gibt. Weiters gibt es auch vielfach sogenannte Hubertusjagden, die am Hubertustag in Form von Gesellschaftsjagden durchgeführt werden.

Die Geschichte des Hl. Hubertus, der ja nur aus Vergnügen jagte – auch in der heutigen Zeit noch aktuell?
Hubertus war ein sehr beuteorientierter Bischof beziehungsweise Jäger, der durch den Anblick eines kapitalen Hirschen mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde und erst dadurch zum Schutzpatron der Jäger und Hunde wurde. Ein gewisses Maß an Aktualität kann man auch heute nicht absprechen, da auch so manchem Jäger in gewissen Momenten eine Bekehrung widerfährt.

Was zeichnet einen guten Jäger aus?
Dass er nicht nur dem Wild nachstellt, sondern sich auch um dessen Lebensraum kümmert, was natürlich auch für nicht jagdbare Tiere gilt. Dass die Jagd mit einem hohen Maß an Respekt gegenüber der Schöpfung ausgeübt wird.
Ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein ist Grundvoraussetzung für einen guten Jäger – zumal sein Tun und Handeln in gewissen Bereichen endgültig und irreversibel ist.

Was ist das Besondere am Jägersein?
Die Natur genießen zu können, verantwortungsvoll die Abläufe mitzugestalten und sich als ein Teil des Ganzen zu fühlen.

Viele Jugendliche machen den Jagdschein. Ein Trend?
Sehr unterschiedlich, bei uns Kärnten fürchte ich ja. In manchen Bundeländern leidet die Jägerschaft unter Nachwuchsmangel, nicht so bei uns in Kärnten.

Warum jagen Sie bzw. was mögen Sie auf der Jagd?
Ich jage aus den oben angeführten Gründen, eben mitzugestalten der Lebensräume im Sinne der Nachhaltigkeit. Ich persönlich jage sehr gerne morgens, und liebe es, das Erwachen der Natur, das Entstehen des Tages in all seinen Facetten zu erleben.

Was sind Ihre drei liebsten Worte in der Jägersprache?
"Spiegel"(anders gefärbter Haarkranz am Hinterteil des Schalenwildes), "Hosenflicker" (junges ca. zwei- bis dreijähriges männliches Wildschwein) und "Kirchgang" (wenn Hirsche vom Äsungsplatz in das Holz ziehen).

Zur Info

Der Hubertustag
Der hl. Hubertus gilt als Schutzpatron der Jagd, Hunde, Schützen, Optiker, Mathematiker. Sein Gedenktag ist der 3. November. Sein Attribut ist ein Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih.

Jäger in Kärnten
Es gibt über 12.500 Jäger, im Bezirk St. Veit sind es aktuell 2.268, davon 351 Frauen.

Die Jägerwallfahrt
Die Jägerwallfahrt gibt es seit 2001. Sie wird zum Gedenken des Schutzpatrones des Hl. Hubertus jährlich abgehalten. Weiters wird an diesem Tag für die Ernte des letzten Jagdjahres gedankt und der im letzten Jahr verstorbenen Jäger gedacht. Die Jägerwallfahrt findet am Sonntag, dem 8. November, im Stift St. Georgen statt. Um 11 Uhr Hubertusmesse mit Diözesanbischof Alois Schwarz. Anschließend Agape, bei der eine Pilgersuppe im Stiftshof gereicht wird.