Privatpleiten: Plus im Bezirk St. Veit
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- hochgeladen von Harald Hirschl
harald hirschl@woche.at
Das Jahresende ist traditionell die Zeit, um Bilanz zu ziehen. Geht es um die Insolvenzen im Bezirk, fällt diese laut des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV) zumindest bei den St. Veiter Unternehmen durchaus positiv aus.
225 Verfahren wurden kärntenweit im abgelaufenen Jahr eröffnet, um 0,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (2010). Von diesen 225 fielen 15 auf den Bezirk St. Veit. „Das sind in St. Veit um elf weniger als noch 2010. Mehr als 42 Prozent macht hier der Rückgang aus“, sagt Barbara Wiesler-Hofer, KSV-Leiterin der Niederlassung Kärnten. „Auch bei den Schulden gab es einen Rückgang von rund zwei Prozent, von rund 19,7 auf 19,3 Millionen Euro.“ Von den 15 Eröffnungen waren zehn Konkurse und fünf Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Im Bezirksvergleich liegt St. Veit nach der Anzahl der Eröffnungen an fünfter Stelle.
Die zweitgrößte Insolvenz des Jahres im gesamten Bundesland fällt in den Bezirk St. Veit. Diese betraf den Konkurs von Vito Holzindustrie mit Schulden von rund 10,3 Millionen Euro. Die größte Insolvenz im Bundesland ist Plantrans GmbH in Obervellach mit Schulden von elf Millionen Euro. Der zweitgrößte Konkurs im Bezirk betrifft KBS Wisogger Produktions- und Handels GmbH in Guttaring mit Schulden von rund 2,4 Millionen Euro. „Allgemein ist es erfreulich, dass die Insolvenzen bei den Firmen zurückgegangen sind. Das heißt, die Wirtschaft hat sich relativ gut gehalten“, sagt Wiesler-Hofer. Die Insolvenzen betrafen vor allem Klein- und Mittelbetriebe. „Die St. Veiter Klein- und Mittelbetriebe sind stabil geblieben. Es bleibt aber abzuwarten, wie das nächste Jahr sein wird“, so Wiesler-Hofer.
Großer Zuwachs
Ein deutlicher Zuwachs ist bei den Privatinsolvenzen im Bezirk zu verzeichnen. 94 Eröffnungen gab es 2011, um 13 mehr als 2010. Das ist eine Steigerung von fast 15 Prozent. „Scheidung, Krankheit, Verlust des Arbeitsplatzes, steigende Lebenshaltungskosten oder falscher Umgang mit Geld sind die häufigsten Gründe dafür“, so Wiesler-Hofer.
Außerdem treten Privatkonkurse in Ballungszentren wie St. Veit stärker auf als am Land. Die Schulden hingegen fielen von 11,7 Millionen auf 7,5 Millionen Euro, ein Rückgang von rund 40 Prozent. „2010 waren unter den Privatschuldnern in St. Veit noch eine große Anzahl von ehemaligen selbstständigen Unternehmern. Und diese haben immer einen höheren Schuldenstand als Privatpersonen“, so Wiesler-Hofer. Bei den Privatinsolvenzen liegt der Bezirk St. Veit kärntenweit an dritter Stelle.
Für 2012 kann Wiesler-Hofer die Erwartungen auch für St. Veit nicht nach oben schrauben. „2012 wird ein Jahr der Fragezeichen sein, weil man nicht weiß, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird. Es wird ein Jahr der Herausforderungen werden, für die Wirtschaft und für Private“, so die Expertin
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