Teuerungswelle in der Landwirtschaft
Schlechte Zukunftsaussichten: Junge Bauern geben teilweise auf

Gemeinsam mit seiner Familie bewirtschaftet Michael Kampl den Hof im Schaumboden.  | Foto: Privat
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  • Gemeinsam mit seiner Familie bewirtschaftet Michael Kampl den Hof im Schaumboden.
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Derzeit ist es alles andere als leicht für unsere heimischen Bauern: Die Preise für Dünge- und  Futtermittel sowie für Treibstoff sind fast um das Dreifache gestiegen, die Zukunftsaussichten sind nicht gerade rosig. 

FRAUENSTEIN. Seit 1992 führt Landwirt Michael Kampl gemeinsam mit seiner Familie den Hof in Schaumboden, Gemeinde Frauenstein, Bezirk St. Veit. Solch harte Zeiten wie aktuell hat er aber noch nie durchgemacht: "Unser Berghof vlg. Stadler ist schon seit mehreren Generationen im Besitz meiner Familie, im Jahr 1992 hab ich den Vollerwerbsbetrieb in der Nutztierhaltung von meinen Eltern übernommen und schon vieles mitgemacht. Für die aktuelle Situation fehlt mir aber für viele Dinge eine Erklärung."

Dreifache Preissteigerung

60 Kühe stehen im Stall, ca. 60 ha Nutzfläche werden von Michael Kampl mit seiner Familie bewirtschaftet. "Auch wenn unsere Grünflächen und unser Ackerland nur für den Eigenbedarf genutzt werden, musste ich heuer um das Dreifache mehr für Düngemittel zahlen." Im Vergleich – noch vor einem Jahr kostete eine Tonne Düngemittel ca. 350 Euro, heuer sind für die gleiche Menge rund 800 bis 1.100 Euro zu bezahlen. Das sind schon sehr hohe Beträge, die muss man erst einmal aufbringen können."

Kleiner Lichtblick

Aber auch die zugekauften Futtermittel sowie der Treibstoff sind explosionsartig in die Höhe geschnellt. "Die hohen Preise bei den Düngemitteln lasse ich mir ja noch irgendwie einreden. Durch die Pandemie mussten viele Fabriken schließen, und für die Erzeugung von Dünger braucht es nun einmal Gas. Aber was mit den Treibstoffpreisen für Diesel und Benzin derzeit passiert, ist für mich nicht mehr erklärbar", wundert sich der Landwirt. Ein kleiner Lichtblick ist der aktuell gestiegene Milchpreis auf 50 Cent pro Liter. "Gott sei Dank ist der Milchpreis ein wenig angestiegen, das gleicht aber auf keinen Fall alle anderen gestiegenen Kosten aus. Ob die 50 Cent pro Liter auch bleiben, ist nicht gesagt, das hängt ja leider mit dem weltweiten Milchmarkt zusammen, da können wir nicht wirklich viel mitreden", erklärt Michael Kampl.

Zukunftsaussichten

Nicht gerade positiv sieht Michael Kampl auch die Zukunft der Bergbauern im Berggebiet von Frauenstein: "Rund um uns herum sagt schon jeder zweite Jungbauer, der nicht im Vollerwerb ist, dass er heuer aufhören wird." Viele Bauern der nächsten Generation haben nämlich Jobs in anderen Branchen und sehen wenig Sinn darin, bei der aktuellen Situation noch weiterzumachen. "Es gibt natürlich jedes Jahr Bauern, die aufhören. Ich führe keine Statistik, aber heuer sind es viel mehr als sonst", so Kampl. Wie sieht es mit der eigenen Zukunft aus? "Als Vollerwerbsbauer werde ich natürlich weitermachen, theoretisch steht bei uns auch schon die nächste Generation am Start. Mein ältester Sohn studiert Agrarwissenschaften an der Boku Wien. Ob er in zwölf Jahren jedoch den Hof übernehmen wird, steht noch nicht fest."

Kennzeichnungspflicht

Eines steht für Kampl jedoch fest: "Die aktuelle Situation müssen wir gemeinsam meistern. In erster Linie ist unsere Regierung gefragt. Aber auch den Konsumenten muss bewusst sein, zu welchen Produkten im Lebensmittelgeschäft gegriffen wird und wer als Produzent dahintersteht." Außerdem soll eine Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie her: "Von den Allergenen bis hin zur Herkunft und zur Haltung, wir Bauern und auch die Lebensmittelindustrie müssen alles offenlegen, das sollte auch die Gastronomie machen. Ich gehe nicht oft ins Restaurant essen, aber wenn, dann möchte ich schon wissen, woher mein Steak am Teller kommt."

Gemeinsam mit seiner Familie bewirtschaftet Michael Kampl den Hof im Schaumboden.  | Foto: Privat
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