Er hört täglich von den Giften

Zur Deponie: Brückls Bürgermeister Burkhard Trummer im WOCHE-Gespräch | Foto: KK
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BRÜCKL . Die ersten drei Monate seines Amtes waren geprägt von schlechten Nachrichten rund um die Deponie der Donau Chemie. Im WOCHE-Gespräch erzählt Burkhard Trummer, wie es nun weitergeht.

Können Sie die Bevölkerung überhaupt aktuell auf dem Laufenden halten?
Burkhard Trummer: Zweimal habe ich den Versuch gestartet, einen Postwurf zu erstellen. Aber bis dieser in die Häuser ist, sind die Informationen schon wieder überholt.

Woher erhalten Sie die Informationen?
Ich bin ständig mit den Behörden und der Regierung in Kontakt, um die entsprechenden Infos zu erhalten. Die Zusammenarbeit mit Krisenkoordinator Albert Kreiner funktioniert ausgezeichnet.

Wie sieht es derzeit bei der K20-Deponie aus?
Die derzeitigen Arbeiten auf der Deponie beschränken sich auf die Umsetzung der Sicherungs- und Schutzmaßnahmen. Der älteste Teilbereich ist abgeräumt, jener, wo HCBD ausgetreten ist, wurde mit einer Folie zugedeckt. Experten überlegen gerade die Möglichkeiten, wie die Deponie geräumt werden kann.

Gibt es einen Zeitplan?
In den nächsten drei Wochen soll feststehen, wie es weitergeht. Ich bin nicht Anwalt der Donau Chemie, aber auch nicht Scharfrichter. Mir ist wichtig, dass im Sinne der Bevölkerung die Deponie geräumt wird. Aber auch, wohin. Ich will nicht, dass das Problem verlagert wird und andere Bürger dann damit zu kämpfen haben.

Es wurde auch über eine Evakuierung der Chlorfabrik-Siedlung nachgedacht.
Das ist vom Tisch. Die 15 Familien in der Siedlung werden persönlich über Werte informiert.

Was fragen Sie die Bürger?
Sie fragen mich auch nach Blutwerten und Messergebnissen. Ich kenne aber keine Werte, da die Blutwerte persönlich zugesendet werden.

Wie gehen Sie persönlich mit der ganzen Thematik um?
Ich bin mir bewusst, dass es bei uns eine Chemiefabrik gibt. Das macht mich im Umgang mit dem Thema gefasster.

Wurde Ihr Blut getestet?
Nein.

Bei den Demos in Klagenfurt waren Sie nicht dabei.
Nein. Wir Bürgermeister des Tales können nicht demonstrieren und dann verhandeln.

Gibt es die Bürgermeister-Sitzungen noch?
Ja. Gabi Dörflinger, Andreas Grabuschnig und ich treffen uns regelmäßig, stimmen uns ab. Aber offensichtlich gibt es Kräfte, die es nicht gern sehen.

Was?
Die überregionale Zusammenarbeit. Wir sind auch für ein Forschungszentrum im Tal. Wo es schlussendlich errichtet wird, müssen Experten entscheiden.

Einige sagen, einen Masterplan jetzt zu erstellen, ist nicht zielführend.
Der Masterplan ist unabhängig von der Sanierung der K20-Deponie zu sehen. Er zielt auf den Tag 1 nach der Sanierung ab. Der Masterplan ist mehr als ein Touriusmuskonzept, es geht um Arbeitsplätze, Betriebsansiedelungen und mehr.

Wann ist mit endgültiger Räumung der Deponie zu rechnen?
In fünf bis sieben Jahren. Dann gibt es hoffentlich keine Diskussionen mehr über Umweltgifte im Tal. Ich hoffe sehr, dass sich das Leben in einem Jahr normalisiert hat.

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