Nach Disqualifikation: "Musste voll riskieren"

- Knapp gescheitert ist Sabine Schöffmann im Achtelfinale. Im Riesenslalom wurde sie aufgrund weniger Zentimeter disqualifiziert
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Sabine Schöffmann scheiterte bei der Snowboard-WM im Lachtal am letzten Tor und wurde disqualifiziert.
Stefan Plieschnig
LACHTAL. Bei der Ski- und Snowboard-WM am Kreischberg und im Lachtal kam die Drasendorferin Sabine Schöffmann in den Parallelbewerben nicht über das Achtelfinale hinaus. Nach dem knappen Aus gegen Teamkollegin Marion Kreiner am Donnerstag im Slalom folgte eine bittere Disqualifikation am Freitag im PGS.
"Dachte, habe gewonnen"
"Mein erster Gedanke war, dass ich gewonnen habe. Ich habe zwar gemerkt, dass sich das Tor gelöst hat, für mich hat es sich aber korrekt angefühlt", blickt "Bine" auf die Situation beim letzten Tor zurück. Nach einem harten Kampf gegen Marianne Leeson holte Schöffmann im Schlusshang auf und fuhr sechs Hundertstel vor der Kanadierin über die Ziellinie. Beim letzten Tor nahm sie jedoch eine zu enge Linie und riss die Plastikstange beim Tor heraus. Die Folge war die Disqualifikation, da die Innenseite des Boards das Tor nicht korrekt passierte.
Duell mit Riegler verpasst
"Ich habe im Nachhinein die TV-Bilder gesehen – es war eine knappe Entscheidung. Ich kann es leider nicht ändern", so die 22-Jährige, die den endgültigen Jury-Entscheid erst in der Startvorbereitung für das Viertelfinale mitgeteilt bekam.
Dort hätte sie es jedoch mit der späteren Weltmeisterin Claudia Riegler zu tun bekommen: "Es wäre extrem schwer geworden. Ich hätte mir als Quali-Schlechtere den Kurs auch nicht aussuchen können, was am Freitag sicher entscheidend war, da der rote Kurs klar schneller war. Claudia war an dem Tag aber auch extrem stark. Ich freue mich für sie, dass ihr alles so gut aufgegangen ist."
Volles Risiko
An der eigenen Leistung sieht Schöffmann Verbesserungspotenzial: "Wenn ich in der Quali schon besser gefahren wäre, hätte es womöglich anders ausgesehen. Ich musste voll riskieren. Am Vortag haben mir zwölf Hundertstel auf Marion Kreiner gefehlt, das wollte ich unbedingt wieder gutmachen."
Gegen die spätere Dritte riss Schöffmann den entscheidenden Rückstand jedoch im Flachstück auf: "Ich habe davor einen leichten Fehler gemacht, dadurch hat mir das nötige Tempo gefehlt." Die Änderung des Startintervalls spielte in diesem Duell ebenfalls eine Rolle: "Wir sind beide gegen das Startgate gefahren, das hat aber nichts zu meinem Ausscheiden beigetragen."
Das Gesamtresümee war auch von gemischten Gefühlen geprägt: "Natürlich waren es zwei knappe Entscheidungen, es war aber sicher nicht mein letztes Großereignis. Ich freue mich umso mehr für meine Kolleginnen – drei Medaillen sind eine super Leistung."
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